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Frankreich droht zu Weihnachten Engpass bei Gänsestopfleber

Die Stopfleber oder Foie gras ist in Frankreich eine überaus beliebte Weihnachtsdelikatesse, in diesem Jahr aber zeichnet sich ein Engpass ab. Grund sind die Vogelgrippe und der Ukraine-Krieg.

Agentur
sda
12.09.22 - 05:04 Uhr
Leben & Freizeit
Ein französischer Stopfleberproduzent füttert eine Ente mit Mais. (Archivbild)
Ein französischer Stopfleberproduzent füttert eine Ente mit Mais. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/BOB EDME

Die Bestände an Gänsen und Enten sind wegen der Vogelgrippe geschrumpft, und der Ukraine-Krieg trieb die Kosten für die Mast der Vögel in die Höhe. Für Weihnachten werde mit einem um 30 bis 40 Prozent geringeren Angebot gerechnet, berichtete die französische Zeitung «Le Parisien» unter Verweis auf den Gänseleberverband.

Ausserdem müssten Konsumenten mit deutlich höheren Preisen rechnen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 seien die Erzeugerkosten für eine Stopflebergans um 28 Prozent in die Höhe geschnellt. Verantwortlich dafür seien hauptsächlich höhere Kosten für das verfütterte Getreide sowie für Energie, auch aber Transport und Verpackung kosten mehr als vorher.

Schon im Frühjahr hatte der Gänseleberverband vor Produktionsrückgängen gewarnt. Wegen der in verschiedenen Landesteilen ausgebrochenen Vogelgrippe war dort die Zucht der Gänse und Enten, die später für die Stopfleber gemästet werden, zum Erliegen gekommen.

Umstrittene Delikatesse

Traditionell gehört die Stopfleber in Frankreich zwar bei den meisten Essen zu Weihnachten und dem Jahreswechsel dazu. Für die Delikatesse werden Enten und Gänse allerdings mit einer Methode gemästet, die als grausam in Verruf gerät. Mit einem Metallrohr nämlich wird den Vögeln das Futter direkt in den Hals gepumpt. Dagegen gibt es auch in Frankreich mehr und mehr Protest.

Besorgt hat der Produzentenverband das Konsumverhalten im Blick. Rund 40 Prozent der Haushalte kaufen demnach aber weiterhin Stopfleber. 2021 wurden in Frankreich nach Verbandsangaben 11'674 Tonnen Stopfleber erzeugt nach 14'593 Tonnen in 2020 und 16'764 Tonnen im Jahr davor.

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