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Eine Offensive für die Allgemeinmedizin

Im Auftrag des Kantons Graubünden stärkt das Kantonsspital Graubünden die Ausbildung von Hausärztinnen und Hausärzten.

Südostschweiz
10.05.22 - 13:41 Uhr
Leben & Freizeit
Damit die Hausarztpraxen nicht leer bleiben: Kanton Graubünden, Kantonsspital, Ärztewerk Grisomed und Bündner Ärzteverein wollen die Ausbildung von Hausärztinnen und Hausärzten stärken.
Damit die Hausarztpraxen nicht leer bleiben: Kanton Graubünden, Kantonsspital, Ärztewerk Grisomed und Bündner Ärzteverein wollen die Ausbildung von Hausärztinnen und Hausärzten stärken.
Bild Archiv

Im Kanton gehen die Hausärztinnen und Hausärzte aus. Denn gemäss Mitteilung des Kantonsspitals Graubünden wird in den nächsten Jahren etwa rund ein Drittel der im Kanton tätigen Hausärztinnen und Hausärzte pensioniert. Schon heute gibt es aus diesem Grund die beiden kantonal geförderten Projekte Hausarztkurrikulum und Capricorn, die einem Mangel an Allgemeinmedizinern entgegenwirken sollen. Diese beiden Projekte will das Kantonsspital Graubünden in enger Zusammenarbeit mit dem Ärztewerk Grisomed und dem Bündner Ärzteverein nun zusammenführen und erweitern. Ein entsprechendes Konzept wurde bereits erarbeitet, wie es heisst.

Einige Vorteile werden erwartet

Die Verantwortlichen erhoffen sich damit eine Verbesserung der Situation. «Im Moment verlässt ein Absolvent pro Jahr die Ausbildung Hausarztkurriculum. Neu werden es vier Absolventinnen und Absolventen pro Jahr sein», lässt sich Thomas Fehr, Departementsleiter Innere Medizin und Ärztlicher Direktor Kantonsspital Graubünden zitieren. Zudem habe das neue Projekt einige Vorteile: «Das Curriculum wird auf die sogenannte Aufbauweiterbildung für Hausärztinnen und Hausärzte konzentriert und damit wird noch stärker auf die relevanten Inhalte fokussiert. Und wir werden uns mit den entsprechenden Institutionen der Universitäten in der Deutschschweiz sowie dem Zentrum für Hausarztmedizin im Kantonsspital St. Gallen vernetzen.» Möglich sei dies, weil der Kanton Graubünden im November grünes Licht für das Projekt gegeben habe und einen Teil der Kosten trage. 

Das Kantonsspital Graubünden habe nun den Fachbereich Hausarztmedizin geschaffen. Hausarzt Patrick Scheiwiler übernimmt am 1. Juni die Leitung davon in Teilzeitfunktion. Mit diesem Fachbereich sei auch der enge und regelmässige Austausch mit den Hausärztinnen und Hausärzten im Kanton sichergestellt. «Damit zeigen wir, wie essenziell wichtig die dezentrale Gesundheitsversorgung im Kanton Graubünden auch für uns ist. Und wir können zur Nachwuchsentwicklung und -förderung der Hausärztinnen und Hausärzte beitragen», so Fehr weiter. (red)

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