Ein Gedenktag für alle Geflüchteten
Er soll das Bewusstsein in Bezug auf Geflüchtete schärfen und an die auf der Flucht Verstorbenen gedenken – auch in Chur wurde auf den nationalen Flüchtlingstag aufmerksam gemacht.
Er soll das Bewusstsein in Bezug auf Geflüchtete schärfen und an die auf der Flucht Verstorbenen gedenken – auch in Chur wurde auf den nationalen Flüchtlingstag aufmerksam gemacht.

«Beim Namen nennen», hiess die gemeinsame Aktion von Amnesty International Chur und der Bündner Landeskirchen. Im Rahmen dieser Aktion und des Flüchlingtages haben am vergangenen Wochenende über 100 Personen 24 Stunden lang Namen von Menschen gelesen und aufgeschrieben, die auf der Flucht nach Europa gestorben sind. Fast 50’000 Menschen seien seit 1993 beim Versuch, nach Europa zu flüchten, umgekommen, schreibt die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden in einer Medienmitteilung. Tragödien, die zu verhindern wären, sagte der Pfarrer der Churer Martinskirche, Robert Naefgen, in seiner Predigt anlässlich des Flüchtlingstags. Das Verlesen der Namen sei ein Gedenken an «die, die waren» und ein Erinnern gegen das Vergessen an die, «die noch sind». Als ein weiteres Zeichen haben Freiwillige Tausende von Stoffstreifen mit den Namen der Verstorbenen beschrieben und rund um die Kirche aufgehängt.
Begleitet wurde die Aktion bei der Martinskirche von verschiedenen Kulturschaffenden. Unter anderem von zwei Geflüchteten, die ihre Geschichten in einem Interview erzählten. (kop)