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Domschatzmuseum gewinnt «Pro Infirmis Kristall»

Der grosse «Pro Infirmis Kristall 2021» geht an das Domschatzmuseum Chur, und je einen kleinen Kristall gewinnen vier engagierte Frauen.

Südostschweiz
23.11.21 - 11:00 Uhr
Leben & Freizeit
Preisverleihung: Die Preisträgerinnen Leonie Cavegn, Caroline Kukla und Domschatzmuseum-Betriebsleiterin Laetizia Christoffel (von links) freuen sich über die Auszeichnungen.
Preisverleihung: Die Preisträgerinnen Leonie Cavegn, Caroline Kukla und Domschatzmuseum-Betriebsleiterin Laetizia Christoffel (von links) freuen sich über die Auszeichnungen.
Bild Livia Mauerhofer

Das bischöfliche Domschatzmuseum Chur ist am Montagabend im Kirchgemeindehaus Titthof in Chur mit dem «Pro Infirmis Kristall 2021» ausgezeichnet worden. «Die automatische Türöffnung am Eingang des Museums zeigt auf, dass auch schwere Holz- und Eisentüren an denkmalgeschützen Gebäuden mit technischer Hilfe problemlos zu öffnen sind», schreibt Pro Infirmis in einer Mitteilung. Die «Tür, welche für alle offen steht», sei ein barrierefreies Vorzeigebeispiel, heisst es.

Beim diesjährigen Kristall-Projekt «Alltagshürden» hat sich Pro Infirmis gemäss Mitteilung gemeinsam mit Betroffenen das Ziel gesetzt, Öffentlichkeit und Politik auf Hindernisse in ihrem täglichen Leben aufmerksam zu machen. So wurden denn für drei Lösungsvorschläge insgesamt vier kleine Kristalle und je 500 Franken vergeben. Verena Rietberger aus Maienfeld hat einen solchen Preis für den Vorschlag erhalten, die Sensibilisierung der Anliegen von Menschen mit Behinderungen vermehrt in den Schullehrplan einfliessen zu lassen. Caroline Kukla aus Küssnacht am Rigi ist für ihre Forderung nach barrierefreien Spielplätzen mit einem kleinen Kristall ausgezeichnet worden. Ebenfalls Preise erhalten die Lösungsvorschläge von Anna Maria Häfner aus Chur und Leonie Cavegn aus Zizers betreffend grösseren Wickeltischen im öffentlichen Raum und einer App, die über deren Standorte informiert. (red)

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Pro Infirmis Graubünden scheint "äussere Behinderungen" (wie bauliche Barrieren) so rückständig reduziert zu betrachten, wie man früher "innere Behinderungen" auffasste: Nur was sichtbar ist (wenn beispielsweise ein Bein fehlte), wurde als Behinderung anerkannt.
Dass ich seit Jahren schreibe, dass ich in Medien und Wohnenalltag Behinderung bzw. Barrierefreiheit ausschliesslich gleichgesetzt sehe mit Rollstuhl, was ich als Ungerecht, Ungleichbehandlung und Exklusion reklamiere, scheint niemanden zu interessieren, obwohl die Anzahl der Betroffenen von "unsichtbaren" Schäden (wie beispielsweise Stressfolgeerkrankungen, Dauerkopfschmerzen, Herz/Kreislauf, Hirnschlag, ME/CFS/Long-Covid), die unter der Barriere Wohnenlärm (oder Asthma/COPD/Long-Covid-Atmungsgeschädigte betreffend Barriere Passivrauchenzwang in ihrer Wohnung, während aber interessanterweise IN und UM Kindergärten/Schulen Rauchverbot gilt) leiden, höher sein dürfte (und die Leidensintensität).
Zumindest Asyl-Oasen der Zuflucht für Schwerbetroffene (insbesondere mit Arztattest), würde ich mir wünschen.
Ich habe das in meinen Texten umfassend dokumentiert-referenziert, jedoch ich treffe auf eine Wand der Ablehnung seitens sogenannter "Sozialer Institutionen" in GR, die sich gerne als empathisch darstellen.

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