Die AG Wolf steht bereit
Der Wolf ist zurück in der Schweiz, in Graubünden und damit auch in Davos. Um die alpenden Landwirte bei Wolfspräsenz zu unterstützen, nimmt auf die kommende Saison hin eine «Arbeitsgruppe Wolfpräsenz in Davos» die Arbeit auf.
Der Wolf ist zurück in der Schweiz, in Graubünden und damit auch in Davos. Um die alpenden Landwirte bei Wolfspräsenz zu unterstützen, nimmt auf die kommende Saison hin eine «Arbeitsgruppe Wolfpräsenz in Davos» die Arbeit auf.

Einen gesicherten Wolfsnachweis, das heisst auf Grund einer verlässlichen Sichtung oder genetischen Analyse, erfolgte auf dem Gemeindegebiet von Davos 2021 nur einmal. Da wurde im April ein als M182 identifizierter Rüde im Sertig nachgewiesen. Dieser Wolf zeigte in den folgenden Monaten exemplarisch, wie mobil diese Tiere sind. So wurde er im Mai in S-chanf, und im Juli in Seewis festgestellt. Dort riss er elf Schafe, weshalb eine Abschussverfügung erlassen wurde. Bevor diese ausgeführt werden konnte, wanderte der Wolf weiter und wurde im Oktober im St. Gallischen Gommiswald und im November im Linthgebiet nachgewiesen. Seither hat sich seine Spur verloren.
Doch mit dem Muchetta-Rudel im Albulatal und einem weiteren Rudel, dessen Bildung man in Klosters erwartet, leben in unmittelbarer Nachbarschaft auch stationäre Wölfe. Für das Gemeindegebiet von Davos wurden die jüngsten Nachweise gerade erst im März rund um Monstein gemacht. und seither werden die Tiere immer wieder einmal gesichtet.
1. Hilfe bei Begegnungen
Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass das hiesige Vieh auch mit dem Beutegreifer in Kontakt kommt. In solchen Fällen, so befürchten die Landwirte, könnten die Herden unruhig werden und verängstigt reagieren. Sie könnten sogar aus der Umzäunung ausbrechen. Speziell wenn es sich um Rinder handelt, ergibt es daraus zusätzlich eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Erholung suchende Menschen auf den Bergwegen. Aus diesem Grund richtete der Landwirt und Grosse Landrat Kaspar Hoffmann für die Davoser SVP im vergangenen August eine kleine Anfrage an die Davoser Regierung. Auch der Bauern- und Waldwirtschaftsverband wandte sich mit seinen Sorgen an die Gemeinde. Ziel war in beiden Fällen, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die im Falle eines Falles schnell reagieren kann. Man wollte nicht auf die ersten Vorfälle warten, sondern schon vorher einen Plan haben, wann wie reagiert wird. Inzwischen wurde unter der Führung von Mirko Pianta, Leiter Gemeindeführungsstab, eine solche Arbeitsgruppe gebildet. Einsitz haben neben Amtstierarzt David Walser und der Präsidentin der Bauernverbandes, Karin Ehrensperger, auch Patrick Gurini, Leiter der Technischen Dienste der Gemeinde.
Fehlende Kapazitäten
«Zwar funktioniert die Nachbarschaftshilfe unter den Bauern gut», erklärt Pianta. «Doch während der Alpsaison fehlen einfach die Kapazitäten für solche Einsätze.» Kommt es zu unruhigen Herden infolge von Wolfskontakten, sieht das Konzept vor, dass sich die Tierhalter in einem ersten Schritt über eine Hotline bei der Gemeinde melden. Veterinäre und Alpmeister evaluieren dann gemeinsam die Situation und beschliessen weitere Schritte. Im Sinne des Bevölkerungsschutzes kann das Massnahmen wie die temporäre Sperrung von Wander- oder Bikewegen bedeuten – diese Aufgabe wird von der Arbeitsgruppe besprochen und von den technischen Betrieben umgesetzt. Denn die Kompetenz zur Sperrung fällt alleine der Gemeinde zu. Damit soll sichergestellt werden, dass es zu möglichst wenigen Begegnungen zwischen nervösen Tieren und Bergnutzern kommt.
Schnelle Information
Wichtig ist es gleichzeitig, dass Berggänger und -fahrer ebenfalls zeitnah über Veränderungen auf dem Routennetz informiert werden. Dazu sicherte man sich bereits die Zusammenarbeit mit der Destination (davos.ch) , die solche Neuigkeiten über ihre digitalen Kanäle verbreitet. Und auch auf der Homepage der Gemeindeverwaltung sowie der Davoser Zeitung (davoserzeitung.ch) werden Wegsperrungen laufend gemeldet.