×

Wo man singt, da lass dich nieder …

Es ist eine bunt gemischte Truppe, die im Saal der Villa Vecchia dehnt, kaut und gähnt. Dazwischen wird getrillert und gezischt. Alles nach Anweisung von Dirigent Marco Schlawitz: Willkommen zur dienstäglichen Probe des Landwasserchors.

Barbara
Gassler
17.02.23 - 11:38 Uhr
Leben & Freizeit
Der Landwasserchor bei der Probe.
Der Landwasserchor bei der Probe.
bg

«Während ringsherum die Chöre einer um den anderen mangels Sängern eingehen, sind wir noch immer aktiv», sagt Sidonia Monnard stolz. Sie ist Teil des «Teams». Obwohl der Chor wie ein Verein funktioniert – inklusive Mit­gliederbeitrag für Saalmieten, Dirigentenhonorar und Noten – ist er nicht eingetragen und verfügt über keine Statuten. «Wir sind mehr ein lockerer Zusammenschluss mit einem gemeinsamen Hobby: dem Singen.» Das «Team» kümmert sich dabei um die unumgänglichen adminis­trativen und finanziellen Belange.

27 Gesangsfreudige haben sich an diesem Abend zur Probe eingefunden. Weniger als auch schon, denn für den Landwasserchor war Corona ebenfalls eine Zäsur. Obwohl die Proben so früh als irgend möglich wieder aufgenommen wurden – «Um die Abstandsvorschriften einzuhalten, sangen wir zeitweise in der Aula der Mittelschule», erzählt Monnard – gaben viele Mitglieder während der Zwangspause das Singen auf.

Das Team mit (v.l.) Marco Schlawitz, Sidonia Monnard, Brigitte Hobel und Walter Hobel. Auf dem Bild fehlt Barbara Bernhard.
Das Team mit (v.l.) Marco Schlawitz, Sidonia Monnard, Brigitte Hobel und Walter Hobel. Auf dem Bild fehlt Barbara Bernhard.
bg

Von ganz einfach …

Etwa 50 Sängerinnen und Sänger seien sie zu besten Zeiten gewesen, erzählt Monnard weiter, und einige mehr als ­gerade jetzt würden dem Klangkörper guttun. Besonders Bässe würden fehlen, doch jede andere Stimme sei ebenfalls herzlich willkommen. «Nie ist die Gelegenheit zum Einstieg günstiger als jetzt», ermuntert auch der Dirigent. «Nach eineinhalb Jahren Corona-Abstinenz müssen wir viel repetieren und oft wieder bei null anfangen.» Schlawitz, Musiklehrer an der SAMD, leitet den Chor seit 2017. Nach den Stimmübungen lässt er die Sängerinnen und Sänger ein romanisches Volkslied mehrstimmig anstimmen und dann noch eines. «Gut gemacht», lobt er im Anschluss. Was die Mitglieder eint, ist der Spass am Singen. Vorkenntnisse sind keine notwendig. Sie würden für alle einen den Fähigkeiten entsprechenden Platz finden, ist sich Schlawitz sicher. «Corona lehrte uns, flexibel zu sein. Entsprechend verlagerten wir uns zeitweise auf einfachere Literatur oder legten Stimmen zusammen.» So wird ein sehr breites Repertoire von Volksliedern über Gospel und Kirchenliedern bis zu klassischer und zeitgenössischer Literatur eingeübt. Das Resultat der Arbeit bringen sie bei regelmässigen Konzerten zu Gehör. «Bei unseren zweimal im Jahr stattfindenden Auftritten im Guggerbach wählen wir eher jahreszeitlich angepasste Lieder zum Mitsingen aus», erklärt Schlawitz. Beim gemeinsamen Adventskonzert mit der Musikgesellschaft Davos Klosters oder bei der Vorbereitung auf grössere Zusammenkünfte, wie etwa einem Sängerhengert, darf es dann auch mal etwas Anspruchsvo lleres sein. Zum Chorleben gehören auch Ausflüge oder Proben­wochenenden, die nun wieder augenommen werden sollen.

… zu anspruchsvoll

«Nun arbeiten wir weiter an etwas Schwierigerem», kündet Schlawitz an und bricht nach dem ersten Takt bereits wieder ab. «Leiser», bittet er. Während die Berichterstatterin draussen in den Mantel steigt, wird drinnen gelacht. Chorsingen ist halt auch ganz viel gute Gemeinschaft.

Wer gerne mittun möchte, meldet sich bei Marco Schlawitz, unter 078 806 00 30, oder bei Sidonia Monnard, 079 544 56 06.

Kommentieren
Kommentar senden
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR