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Der «Kampftag» der Arbeitsklasse erklärt

Wissen ist Macht – und manchmal einfach auch unglaublich unterhaltsam! In unserer Serie «SOwas!» liefern wir euch regelmässig (un)nütze Erklärungen und Kuriositäten zum Staunen und Schmunzeln.

Südostschweiz
01.05.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Laut und bunt: Auch im Jahr 2021 zog es viele Demonstrantinnen und Demonstranten anlässlich des Tages der Arbeit auf die Schweizer Strassen.
Laut und bunt: Auch im Jahr 2021 zog es viele Demonstrantinnen und Demonstranten anlässlich des Tages der Arbeit auf die Schweizer Strassen.
Bild Keystone

Am Montag ist der 1. Mai – ein geschichtsträchtiger Tag mit einigen offenen Fragen. Wo ist der Ursprung dieses Feiertages? Was fordern die Gewerkschaften heute? Und warum hat an diesem Tag nicht die ganze Schweiz frei?

Forderung damals: Acht-Stunden-Tag

Der Tag der Arbeit hat seinen Ursprung in Amerika. Der 1. Mai war der sogenannte «Moving Day»: Viele Arbeitsverträge endeten, Arbeitsstellen oder der Wohnort wurden an diesem Datum gewechselt.

Zum ersten Mal gingen die Arbeiterinnen und Arbeiter am 1. Mai 1886 auf die Strasse. Gefordert wurde ein Achtstundentag. Drei Jahre später trafen sich in Paris sozialistische Gewerkschaften und Parteien aus aller Welt zum zweiten Internationalen Arbeiterkongress. Es wurde beschlossen, sich dem Amerikanischen Arbeiterbund anzuschliessen. Somit fand am 1. Mai 1890 die erste weltweite Demonstration statt.

Forderung heute: Soziale Wende

Jedes Jahr finden zahlreiche Demonstrationen zum Tag der Arbeit statt. In der Schweiz engagiert sich der Schweizerische Gewerkschaftsbund am Tag der Arbeit. Die Gewerkschaften fordern einen Aufschwung für die Arbeiterinnen und Arbeiter mit Vollbeschäftigung, besseren Löhnen und einer sozialeren Altersvorsorge, wie es auf deren Webseiten heisst. Das Motto vom 1. Mai 2021 lautete: Zeit für die soziale Wende!

Frei oder nicht?

In unseren Nachbarländern Deutschland, Österreich oder im Fürstentum Liechtenstein ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag. In der Schweiz ist die Feiertagsregelung jedoch Sache der Kantone. Nur der 1. August ist als Nationalfeiertag gesamtschweizerisch seit 1994 geregelt. In Graubünden und Glarus wird am 1. Mai gearbeitet. Doch beispielsweise in Zürich, Tessin oder Basel-Stadt ist der 1. Mai ein anerkannter Feiertag.

Auch wenn die Forderungen sich seit Beginn der Bewegung geändert haben, finden in vielen Ländern immer noch grosse Kundgebungen statt. Deshalb bezeichnet der Schweizerische Gewerkschaftsbund den Tag der Arbeit auch als den «einzigen wirklich weltumspannenden Feiertag». (nua)

Dieser Beitrag erschien bereits am 30.4.2022 auf «suedostshweiz.ch» und wurde leicht angepasst.

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