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Demenz ist nicht gleich Demenz

Cristina Rothenbücher, Oberärztin / Stv. Chefärztin Alterspsychiatrie Psychiatrische Dienste Graubünden

Leben & Freizeit
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26.09.22 - 04:30 Uhr

Sie haben Namen wie Frontotemporale Demenz, Lewy-Body- oder vaskuläre Demenz. Die häufigste Erkrankung ist jedoch die Alzheimerdemenz. Die mehr als 50 Demenzformen können unterschiedliche Ursachen, Krankheitsverläufe und Symptome zeigen – so andauernde komplexe Verhaltensstörungen oder den Verlust von kognitiven Fähigkeiten. Das bedeutet für Betroffene, an Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit zu leiden, vermindert urteilsfähig zu sein oder Minderleistungen in logischem Denken zu zeigen. Ebenso können emotionale und soziale Fähigkeiten beeinträchtigt sein. Folge davon sind massive Einschränkungen im Alltag, welche nicht nur die Betroffenen sondern auch das familiäre
Umfeld belasten. Die Gründe für eine Demenz sind vielfältig. Sie können in der Veranlagung liegen, aber auch mit falscher Ernährung, jahrelangem Medikamentenmissbrauch oder geistiger Inaktivität zusammenhängen. Auslöser für eine Demenz können ebenso Infektionskrankheiten sein. Der grösste Risikofaktor ist jedoch das Alter. Weil Frauen statistisch gesehen älter werden, besteht für sie ein höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.

Allerdings gilt zu bedenken, dass es Erkrankungen gibt, die eine Demenz simulieren – beispielsweise eine Depression. Gründe dafür sind u.a. ein Vitamin-B-12-Mangel, Schilddrüsen-Dysfunktionen oder Tumore. Mit entsprechender Diagnose und einer adäquaten Behandlung sind diese Krankheiten jedoch heilbar.
Weil Demenz auch in Kombination mit anderen Krankheiten (Multiple Sklerose, Chorea Huntigton) auftreten kann, ist eine mindestens sechsmonatige Beobachtungsphase mit sorgfältigen Abklärungen und Tests nötig, um Minderfunktionen zuverlässig zu erkennen und eine Diagnose zu stellen. Dazu gehören u.a. Laboruntersuchungen, Computer-Tomographie sowie cognitive Testungen beim Haus-/Facharzt oder in einer Memory-Klinik. Mit einer angepassten medikamentösen Behandlung können Demenzerkrankungen nicht geheilt jedoch belastende Zustände gemildert und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden. www.pdgr.ch/erwachsenpsychiatrie/demenz

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