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Darum erstrahlen unsere Wälder in knalligen Farben

Wissen ist Macht – und manchmal einfach auch unglaublich unterhaltsam. In unserer Serie «SOwas!» liefern wir euch regelmässig (un)nütze Erklärungen und Kuriositäten zum Staunen und Schmunzeln.

Jasmin
Schnider
04.10.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Der Herbst ist da: Nun beginnt wieder die Zeit, in der sich die Bäume rötlich verfärben bis sie schliesslich ihre Blätter ganz fallen lassen.
Der Herbst ist da: Nun beginnt wieder die Zeit, in der sich die Bäume rötlich verfärben bis sie schliesslich ihre Blätter ganz fallen lassen.
Bild Pixabay

Wer im Herbst durch die Wälder spazieren geht, der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Unsere Bäume sind nicht grün wie im Sommer – stattdessen erstrahlen sie in den unterschiedlichsten Gelb-, Orange- und Rottönen. Danach lassen sie ihre Blätter für den Winter endgültig fallen. Doch warum machen Bäume das überhaupt? 

Es geht ums nackte Überleben

Im Grunde genommen ist die Antwort einfach: Bäume haben keine andere Wahl. Wenn sie den Winter überleben wollen, so müssen sie ihre Blätter loswerden.

Bäume verdunsten einen Grossteil des Wassers, das sie über ihre Blätter aufnehmen. Wenn sie ihre Blätter also behielten, würden sie im Winter mit der Zeit vertrocknen. Zudem können Bäume mit ihren Wurzeln in den kälteren Monaten weniger Wasser aus dem Boden ziehen. Wenn ein Baum also auch Wasser für seine Blätter bräuchte, hätte er noch mehr Mühe, zu überleben. Doch wie merkt ein Baum überhaupt, wann er seine Blätter fallen lassen muss?

Licht und Wärme fehlen

Je mehr es auf den Winter zugeht, desto kürzer und kälter werden die Tage. Das spüren auch die Bäume. Ihnen fehlen Licht und Wärme. Und weniger Licht bedeutet für die Bäume, dass sie weniger Fotosynthese betreiben können. Das heisst, die Bäume können weniger das Kohlendioxid und Wasser in Traubenzucker und Sauerstoff umwandeln.

Diese Fotosynthese findet in den Blättern statt, genauer gesagt dank eines grünen Farbstoffs namens Chlorophyll, der sich in den Blättern befindet und ihnen ihre Farbe gibt. Sobald die Tage kürzer werden und die Bäume deshalb weniger Fotosynthese betreiben können, beginnen sie, das Chlorophyll abzubauen und lagern es für den «Nachwuchs» bis zum Frühling in den Wurzeln, Ästen und im Stamm ein.

Das hat zur Folge, dass die Blätter ihre grüne Farbe verlieren. Stattdessen kommen die gelben, roten und orangefarbenen Pigmente zum Vorschein. Weiter hat dies jedoch zur Folge, dass den Blättern Wasser und andere wichtige Nährstoffe entzogen wird. Das führt dazu, dass das Blatt verkorkt. Und dann reicht ein kleiner Windstoss, und schon fallen die Blätter zu Boden.

Übrigens: Unsere Bäume lassen nicht gerade wenig Laub fallen. So wirft eine Rosskastanie im Schnitt bis zu 25 Kilogramm Laub zu Boden. Eine Birke sogar noch mehr: 28 Kilogramm.

Jasmin Schnider produziert als Redaktorin Beiträge und Interviews für Radio Südostschweiz. Sie kommt aus Obersaxen und ist seit August 2020 Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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