Bündner Contact Tracing Team wurde überrollt
Die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus sind in Graubünden auf einem Höchstwert. Dies wirkt sich auch auf die Arbeit der Contact Tracer aus.
Die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus sind in Graubünden auf einem Höchstwert. Dies wirkt sich auch auf die Arbeit der Contact Tracer aus.

Ein Blick auf die aktuellen Covid-19 Fallzahlen im Kanton Graubünden zeigt nichts Schönes: Im Moment (Stand 17.11.21) hat der Kanton 1256 aktive Fälle. So viele bestätigte Infektionen gab es im Kanton noch nie. Ausserdem befinden sich 1192 Menschen in Quarantäne und 32 Menschen müssen im Spital behandelt werden.
Der steile Anstieg der Coronafallzahlen der vergangenen Wochen hat dazu geführt, dass das Team der Contact-Tracer nicht mehr alle Fälle abarbeiten konnte. Das Contact Tracing Team ermittelt jeweils die engen Kontakte einer mit dem Coronavirus infizierten Person. Letzte Woche waren die Contact Tracer bis zu 300 Fälle im Rückstand, wie das Regionaljournal von Radio SRF berichtet.
Positiv Getestete wurden zwar per SMS über ihre Infektion informiert. Das Contact Tracing konnte sie aber nicht mehr am gleichen Tag telefonisch erreichen, wie Rudolf Leuthold, Leiter des kantonalen Gesundheitsamtes sagte. «Es gab Personen, die zwei bis drei Tage warten mussten oder ganz vergessen gingen», erklärte er.
Diese Menschen wussten zwar, dass sie infiziert sind. Weil das Contact Tracing sie aber nicht kontaktierte, kannte es deren Kontaktpersonen nicht. Viele Infizierte hätten ihre Kontakte aber aus Eigeninitiative informiert, sagte Rudolf Leuthold weiter.
Das Gesundheitsamt verstärkt aufgrund der Überlastung das Contact Tracing und rekrutiert neues Personal. Vorübergehend bot es zur Unterstützung wieder den Zivilschutz auf.
Eigenverantwortung ist entscheidend
Am Montag arbeitete das Contact Tracing wieder mehr Fälle ab, als hereinkamen, wie es heisst. Es sei wichtig, dass Infizierte ihr Umfeld auch von sich aus informieren würden, betonte Daniel Camenisch, Leiter der kantonalen Corona-Kommunikationsstelle, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie würden so massgebend dazu beitragen, die Pandemie einzugrenzen.
Bis Ende Woche will das Bündner Gesundheitsamt die Situation wieder ganz unter Kontrolle haben und die vollständige Contact-Tracing-Abfolge selber bewältigen. (sda/so)
SO-Reporter
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