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Die Maikäfer fliegen wieder

Dieses Jahr sind in einigen Regionen im Kanton Graubünden wieder vermehrt Maikäfer anzutreffen. Dies hat einen bestimmten Grund.

12.05.23 - 11:27 Uhr
Leben & Freizeit
Berner Flugjahr: In Ortschaften wie der Bündner Hauptstadt trifft man momentan wieder vermehrt auf Maikäfer. 
Berner Flugjahr: In Ortschaften wie der Bündner Hauptstadt trifft man momentan wieder vermehrt auf Maikäfer. 
Bild Archiv

Mit dem Frühling kehrt nicht nur die Wärme zurück, sondern auch zahlreiche Insekten fliegen wieder durch die Gegend. Eines der bekanntesten und auffälligsten ist der Maikäfer. Der Käfer tritt jedes Jahr zwischen Mitte April und Anfang Juni auf. Aber nicht jedes Jahr in gleich hoher Anzahl. Dies hängt damit zusammen, dass die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer meist drei Jahre dauert, wie Ueli Rehsteiner, Direktor des Bündner Naturmuseums, erklärt. 

«Dieser Zyklus führt dazu, dass die Käfer in den gleichen Ortschaften im Schnitt nur alle drei Jahre ein Flugjahr haben. Und demnach nur dann in grosser Anzahl anzutreffen sind», so Rehsteiner. Bei den Flugjahren unterscheide man zwischen drei verschiedenen Arten, dem Basler, Berner und Urner. Wobei nur letztere zwei Graubünden beträfen. «Ein Urner Flugjahr ist ein Jahr, in dem die Maikäfer grösstenteils in der Surselva und teilweise in der Engiadina Bassa vorkommen, und in einem Berner Flugjahr besiedeln die Käfer Nord- und Mittelbünden, das Prättigau, Trin und die Südtäler», erklärt Rehsteiner. Die Bezeichnungen stünden somit nicht in einem Zusammenhang mit den Kantonen Uri oder Bern. «Derzeit befinden wir uns in einem Berner Flugjahr. Zuletzt hatten wir dieses im Jahr 2020.» 

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Auswirkungen auf Pflanzen

Die Tiere werden aber nicht nur von den Menschen bemerkt, sondern haben besonders Auswirkungen auf die Pflanzen. Je nach Stadium, in dem sie sich befinden, mehr oder weniger, erklärt Gian Andrea Hartmann, Lehrer für Futterbau am Plantahof (Ausgabe vom 27.5.2020) «Als Käfer ernähren sie sich von Laubblättern und sind somit eine weniger grosse Belastung für die Natur. Gefährlicher sind sie als Engerlinge, denn diese ernähren sich von den Pflanzenwurzeln im Boden und können so ganze Wiesen zerstören.» Auch in den Flugjahren sei dies der Fall. Bald würden die Maikäfer Eier in die Böden legen, aus welchen dann Larven schlüpfen, die bereits Ende Sommer und im Herbst Pflanzenwurzeln fressen.

Auch für das nächste Jahr ist ein Flugjahr im Kanton wahrscheinlich. Dann wird es sich laut Rehsteiner mit grosser Sicherheit um ein Urner Flugjahr handeln, welches hauptsächlich die Surselva und die Engiadina Bassa betreffen würde. 

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Als ich Kind war hatten wir die Maikäfer kübelweise gesammelt und an den Hünerhof verkauft, ich glaube 10 Pfennige gab's für einen Eimer voll.
Unsere Buchen im Garten waren voll mit den käfern, sie frassen die Blätter der Bäume kaputt.

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