Eisige Zeiten für den Grossen Rat
Fünf bis sechs Mal pro Jahr tritt das Kantonsparlament zur Session in Chur zusammen. Dies war auch diese Woche wieder der Fall. Von Montag bis Mittwoch wurde debattiert, argumentiert und votiert. Da kam ein wenig Abwechslung gerade recht.
Fünf bis sechs Mal pro Jahr tritt das Kantonsparlament zur Session in Chur zusammen. Dies war auch diese Woche wieder der Fall. Von Montag bis Mittwoch wurde debattiert, argumentiert und votiert. Da kam ein wenig Abwechslung gerade recht.

So lud Standespräsident Tarzisius Caviezel seine Ratskolleginnen- und kollegen sowie die Regierung zu einem Arbeitsbesuch in das Davoser Eisstadion ein. Caviezel hat diesen Ort nicht ohne Grund ausgesucht: Denn der Grosse Rat hat den HCD schon in verschiedenen Bereichen unterstützt. So stammt rund ein Fünftel des 25 Millionen Franken teuren Hallenumbaus vom Kanton. Doch auch im Zuge der Pandemie griff der Grosse Rat dem HCD unter die Arme. Vergoldet wurde der Club damit aber keineswegs, wie CFO Ivan Fanconi gegenüber den Politikern festhielt: «Während der SC Bern Härtefallgelder in der Höhe von 5 Millionen Franken erhielt, musste der HCD mit 1,8 Millionen auskommen».

Dass die Grossratsmitglieder genau hinschauen, zeigten zahlreiche Fragen während der Stadionführung. Wie sieht die Geschäftsstruktur des Clubs aus? Wie viel wird in den Nachwuchs investiert? Was bedeutet der Spengler Cup für den HCD? Diese und viele weitere Fragen brannten den Politikern von links bis rechts unter den Nägeln. Doch selbst die interessiertesten Parlamentarier bekamen irgendwann Hunger, sodass man für ein gemeinsames Abendessen ins Restaurant 1921 wechselte. Die Gelegenheit, sich mal abseits vom Politbetrieb austauschen zu können, wurde dabei sehr geschätzt.
Doch damit war der Abend noch nicht zu Ende: Zuoberst auf der Nordseite, in der Präsidentenloge, durften alle den Match gegen HC Genf-Servette mitverfolgen. Auch wenn die Eishockeyregeln nicht allen geläufig waren: Mitgefiebert hatten alle Anwesenden. Und die Unterstützung zeigte offenbar ihre Wirkung: Der HCD besiegte die Westschweizer mit 2:1 nach Verlängerung. Und so ging ein ereignisreicher Abend zu Ende. Denn am Mittwochmorgen warteten bereits wieder zahlreiche Geschäfte auf die Damen und Herren Grossräte. Gefragt nach seinem Fazit des Abends, meinte Caviezel wie aus der Pistole geschossen «Sehr gut!» Den ehemaligen HCD-Präsidenten freute es sichtlich, dass er seinen Politkameraden die «schönste Eishalle der Welt» im besten Licht präsentieren konnte.
