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Urban Lanker feiert 35 Jahre beim AO

Seit 35 Jahren hält Urban Lanker dem AO die Treue und ist aus dem Kreis der Mitarbeitenden nicht mehr wegzudenken.

Davoser
Zeitung
13.10.21 - 17:24 Uhr
Leben & Freizeit
Urban Lanker anlässlich der Eröffnung des neuen SPF-Schafstalls im August.
Urban Lanker anlässlich der Eröffnung des neuen SPF-Schafstalls im August.
zVg

Als die präklinische Forschungseinrichtung des AO-Forschungsinstituts Davos (ARI) im August offiziell ihre neue spezifisch-pathogenfreie (SPF) Schafanlage einweihte, war dies nicht nur ein lang erwarteter Höhepunkt für die Organisation. Es war auch ein Meilenstein in der Karriere von Urban Lanker, der an der Planung und dem Bau des neuen Gebäudes massgeblich beteiligt war: Lanker feiert in diesem Jahr sein 35-Jahr-Jubi-läum als Mitarbeiter des ARI.

Als «Manager Preclinical Facility» ist Lanker der leitende Tierpfleger für die Labortiere des ARI. «Wir sind gewissermassen die Krankenschwestern für unsere Forschungstiere», sagt Lanker, der für ein Team von acht Mitarbeitern verantwortlich ist. Er ist aktiv in alle Tierversuche am ARI involviert, prüft kritisch die Mittel und Ziele jedes einzelnen Forschungsvorhabens und wägt sorgfältig den voraussichtlichen Nutzen gegen den möglichen Schaden für die verwendeten Tiere ab. «Wir halten während der gesamten Zeit im ARI engen sozialen Kontakt zu den Tieren», erklärt Lanker und fügt hinzu, dass ihr Wohlergehen bei allem, was er tut, an erster Stelle steht: «Wir versuchen immer, im besten Interesse unserer Tierezu handeln, und dabei hatten wir immer die volle Unterstützung der Geschäfts­leitung. Alleine hätte ich das nicht geschafft.»

Schon als Kind am ARI

Als Lanker 1986 zum ARI kam – damals noch unter dem Namen Labor für experimentelle Chirurgie Davos bekannt – arbeitete er mit seinem Vater zusammen. Der ursprünglich aus Frankreich stammende Landwirt August Lanker war 1973 von seinem Cousin, dem AO-Mitbegründer Martin Allgöwer, als Tierpfleger für das ARI eingestellt worden. Als Kind begleitete Urban seinen Vater oft zur Arbeit. «Mehrere Sommer lang half ich auch bei der Betreuung der ARI-Schafherde auf der Alp Inschlag, der AO-eigenen Alp», erinnert sich Lanker. Als er offiziell Mitarbeiter wurde, waren übrigens die Schafe seine erste Aufgabe. 

Nach der Pensionierung seines Vorgängers Ernst Hämmerli im Jahr 1990 begann Lanker, sich auch um die anderen Tiere des Instituts zu kümmern, darunter Mäuse, Ratten und Kaninchen. Er erkannte bald, dass die weitere Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere ehrgeizige Veränderungen der Infrastruktur am ARI erforderte. Heute tragen viele der ARI-Gebäude Spuren von Lankers langer ­Tätigkeit für das Institut.

Alles zum Wohl der Tiere

Die heutige präklinische Einrichtung ist ein gutes Beispiel dafür. Ursprünglich 1973 unter der Leitung von Lankers Vater als Tierstall gebaut, wurde er zwischen 2001 und 2003 erweitert, sodass Urban Lanker alle Tiere des ARI unter einem Dach unterbringen konnte. Durch den Anbau eines Operationstraktes im Jahr 2010, der dem Gebäude seine heutige Form gab, verbesserten sich die Bedingungen für die Tiere weiter. «Von da an mussten wir die Tiere nicht mehr zu Operationen ausserhalb des Geländes transportieren, was vor allem im Winter bei eisigen Temperaturen nicht ideal für sie war», erzählt er «Ausserdem haben sich durch die zusätzlichen Büros für die Projektleiter die Reaktionszeiten bei Problemen deutlich verkürzt.»

Der brandneue Stall des ARI für seine SPF-Schafherde, der ebenfalls von Lanker initiiert wurde, ist der jüngste Höhepunkt seiner Zeit am ARI. Die Anlage hält die Schafe frei von einer Reihe vordefinierter Krankheiten, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass sie während einer Studie erkranken und die Forschungsdaten beeinträchtigen, erheblich verringert wird. Dies wiederum verbessert die Qualität der Forschung und verringert die Gesamtzahl der benötigten Versuchstiere. 

Jeden Tag Ferien

Die unermüdliche Umsetzung neuer Projekte dieser Art haben Lanker zu einer der zentralen Figuren am ARI gemacht, sagt Stephan Zeiter, Programmleiter präklinische Dienste und Lankers Vorgesetzter. «Mit seinem umfassenden Wissen und seiner sehr pragmatischen Art stösst Urban wichtige Veränderungen nicht nur an, sondern führt sie auch zu Ende», so Zeiter. «Und obwohl er seit 35 Jahren im Geschäft ist, geht er immer noch mit der gleichen unermüdlichen Entschlossenheit an jedes Projekt heran.»

Für Lanker selbst gehört das alles zum Tagesgeschäft. Seine Kollegen bei der ARI und im weiteren Sinne bei der gesamten AO betrachtet er seit Langem als eine Art Grossfamilie, auf deren Unterstützung er in guten und schlechten Zeiten dankbar zählen kann. «Natürlich ist es schlussendlich mein Job», räumt er ein. «Aber ich vergleiche ihn oft mit einem Urlaub für das ganze Jahr – so sehr geniesse ich ihn jeden Tag.»

Mit freundlicher Genehmigung der AO aus dem Englischen übersetzt https://www.aofoundation.org/who-we-are/about-ao/news/2021/2021_09-urban-lanker-35-anniversary

 

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