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Bergheuen auf der Schatzalp

Um die Artenvielfalt der Wiesen zu pflegen und zu erhöhen, ist die Wiesenmahd in alter Tradition mit der Sense die bessere Wahl als die maschinelle. So schnell und nützlich ein Freischneider – vor allem im un­wegsamen Gelände – ist, so schädlich ist er für die meisten, besonders für alpine Pflanzenarten.

Davoser
Zeitung
12.08.21 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Das Mähen mit der Sense will gelernt sein – deshalb bietet das Alpinum-Team einen entsprechenden Kurs an.
Das Mähen mit der Sense will gelernt sein – deshalb bietet das Alpinum-Team einen entsprechenden Kurs an.
zvg

Viele Pflanzen haben eine Blattrosette, mit der sie überwintern. Diese vertragen das Zerrupfen ihrer Blätter meist nicht. Dazu kommt, dass solche Verletzungen oft Pilz und auch Schnecken­befall zur Folge haben. Schnecken, wie auch Pilze, Bakterien und Viren greifen bevorzugt verletzte Pflanzen an. Im Umkehrsinn ist es positiv, mit dem Freischneider invasive Neophyten zu mähen und damit zu verdrängen. Ein weiterer Vorteil der Sense ist der Schutz der Insekten. Freischneider, Schlägel und Kreiselmäher sind nicht insektenfreundlich. Mit der Sense entfällt natürlich auch die Lärmbelästigung. Aber das Mähen mit ihr will gelernt sein. Deswegen bietet das Alpinum-Team nun erstmalig einen Sensenkurs auf der Schatzalp an. Hierfür wurde als Fachmann Herrn Strub aus Schwarzenbach eingeladen.

Auch das Dengeln ist im Umgang mit der Sense nicht zu vernachlässigen.
Auch das Dengeln ist im Umgang mit der Sense nicht zu vernachlässigen.
zvg

Der Kurs ist für motivierte Anwender und Anfänger, die den fachgerechten Umgang mit der Sense erlernen wollen. Die Teilnehmenden lernen die theoretischen und praktischen Grundlagen im Umgang mit der Sense. Dazu gehören das Dengeln und Wetzen der Sense sowie das Mähen und die Pflege des Werkzeugs.

Am Abend hält Schatzalp-Obergärtner Fabian Reppel einen Vortrag und gibt einen Überblick über die verschiedensten Wiesenarten. Gärtnerisch gibt es kaum einen anspruchsvolleren gestalteten Lebensraum als die Wiesen. Gartendirektor Klaus Oetjen führt am Sonntagvormittag durch die natürlichen und die gepflan­z­ten Schatzalpwiesen. Es gibt viele Informationen zur Anlage von Wiesen und deren Arten.

Wird das Thema Wiesen behandelt, liegt das Thema «invasive Neophyten» natürlich nahe, dementsprechend wird auch dies ein Thema bei der Führung sein. Die Referenten zeigen die verschiedenen Möglichkeiten zur Bekämpfung von invasiven Neophyten auf und schauen die Erfolge an. Die Ausstellung über invasive Neophyten bleibt noch bis Oktober bestehen und ist frei zugänglich. Fachmann Strub stellt seine Sensen selber her und bringt welche zum Erwerb mit. Gutes Schuhwerk und passende Kleidung sind unerlässlich.

Kursgebühren und Übernachtungen auf www.alpinum.ch und www.schatzalp.ch oder bei der Rezeption Schatzalp 081 415 51 51. (Anmeldeschluss am Donnerstag, 19. August.)

Auch das Thema «Wiesen» wird die Kurs­teilnehmenden beschäftigen.
Auch das Thema «Wiesen» wird die Kurs­teilnehmenden beschäftigen.
zvg
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Sehr gut. Es gibt neben den kostbaren Insekten auch wiesen-brütende Vögel. Und Rehkitze.
Und zum Thema Rasen: entweder sollten die ohne Rasenmäher gemäht werden (z.B. von Schafen, mäh-mäh) oder besser gar nicht (Wildblumenwiesen/Chlorophyllmaxima statt Rasen). Denn ein Systemwechsel, besonders im Gesundheitssystem, schliesst Rasenmäher/Laubbläser aus.

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