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Aufräumen für die Badegäste

Am Walensee normalisiert sich die Hochwasserlage wieder. Das Schwemmholz wird sukzessive weggeräumt.

Südostschweiz
22.07.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

von Hans Bärtsch

Was für ein Unterschied zu den Regentagen vergangene Woche: See und Himmel wetteifern miteinander, wer in kräftigerem Blau erstrahlen kann. Spiegelglatt präsentiert sich das kühle Nass den erst wenigen Badegästen, die der Sache noch nicht richtig zu trauen scheinen.

Es ist um den Mittag trotz bereits deutlich über 20 Grad tatsächlich noch nicht ganz das ideale Badewetter. Zum einen ist die Liegewiese in Walenstadt vor allem im Schatten sehr feucht. Zum andern ist der Wasserstand recht hoch. Bei gewissen Uferwegpartien heisst es noch «Land unter». Stellenweise muss über Schwemmholz geklettert werden, bis geschwommen oder auf einem Brett gepaddelt werden kann.

Mit dem Kran in die Mulde

Dass die Badegäste bald wieder ohne Kletterpartie ins Wasser können, dafür sorgt Erwin Zogg, stellvertretender Leiter des Werkdiensts der politischen Gemeinde Walenstadt. Der Werkdienst ist für die Räumung der Uferpartien zuständig.

Zogg ist beim Bootshafen mit einem schweren Fahrzeug samt Kranvorrichtung zugange; er füllt eine 30-Kubikmeter-Mulde mit dicken Baumstämmen, die als Schwemmholz ans Ufer gelangt sind. Viel ist es zurzeit nicht, wenn er mit richtig grossen Ereignissen am Walensee vergleicht – zum Beispiel dem Pfingstunwetter 1999, als der Pegelstand bis zum Kiosk (dem heutigen Strandlokal «Neptun») hochreichte. Auch 2005 ist Zogg in Erinnerung, als unter anderem die Schils von Flums her Unmengen Holz brachte und sogar die Armee im Einsatz war. Man sprach von einem Jahrhunderthochwasser.

Wasser geht zurück

Wie das Glarner- ist auch das Sarganserland praktisch unbeschadet durch die Unwetterphasen der vergangenen Tage gekommen. Am Walensee geht das Wasser sukzessive zurück. Die provisorischen Stege der Schiffsanlegestellen können wohl schon bald rückgebaut werden. Ein Augenschein in Unterterzen zeigt, dass sich insbesondere die Kinder die gute Laune nicht verderben lassen und mit dem Schwemmholz spielen. Erwachsene wissen sich ebenfalls zu helfen. Auf dem auch am frühen Nachmittag ruhigen See tummeln sich Boote und Stand-up-Paddler, dazwischen treiben Baumstämme. Wo die Wege noch nicht freigeräumt sind wie beim Uferweg in Walenstadt Richtung Seezmündung (dafür ist die Ruag zuständig), nimmt es ein Spaziergänger gelassen. «Das ist halt die Natur. Andernorts ist es schlimmer», verweist er auf die Situation in Deutschland.

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