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Bündner Wälder werden mit 10'000 Bäumen verjüngt

Um den Schutz, den Wälder bieten, sicherzustellen, werden in Graubünden aktiv Waldverjüngungen durchgeführt. Am Donnerstag ging es in Seewis los.

Südostschweiz
21.05.21 - 17:06 Uhr
Leben & Freizeit

Der Waldeigentümerverband (Selva) und der Bündner Kantonaler Patentjägerverband haben sich für eine gross angelegte Pflanzaktion zusammengeschlossen. Das Ziel: eine klimaresistente Verjüngung der Bündner Wälder. Dies teilt Selva in einer Medienmitteilung mit. 

Insgesamt sollen 10'000 Bäume in ganz Graubünden gepflanzt werden. In erster Linie klimastabile Baumarten, wie Weisstanne, Douglasie, Buche und Eiche. Am Donnerstag fand der Auftakt der Aktion im Prättigau statt. «Den vielfältigen Ansprüchen an den Wald gerecht zu werden, ist sowohl für den Forstdienst und die Waldbesitzer als auch für die Gesellschaft und die Politik eine Herausforderung. Es gilt abzuwägen und Fingerspitzengefühl zu wahren», lässt sich Nina Gansner, Gemeindepräsidentin von Seewis im Prättigau, in der Mitteilung zitieren. 

Finanziert würden die Pflanzen über eine Crowdfunding-Aktion von Jagd Schweiz. Die eigentliche Arbeit, das Pflanzen der Bäume, organisieren und übernähmen die einzelnen Jägersektionen.

Der Wald ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie eine nachhaltige regionale Ressource für die Gewinnung von Holz, wie es in der Mitteilung heisst. Der Wald hat aber auch eine wichtige Schutzfunktion: Er verhindert Bodenerosion und Steinschlag, schützt vor Lawinen und er reduziert CO2.

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Was sind schon 10000 Bäumchen??
Die Jäger würden besser den Wildbestand auf ein vernünftiges Mass reduzieren, damit der Wald und das Wild ins Gleichgewicht kämen. Damit könnte für natürlichen Nachwuchs der Bäume gesorgt werden und es müsste nichts gepflanzt werden.
Diese scheinheilige Aktion ist ein Ablasshandel der Jägerschaft.
E. Schmid, Präsident Pro Silva Schweiz

Wenn die mächtige Holzindustrie uns Europaweit seit Jahren weismachen will es gäbe zu viel Schalenwild in Graubünden, heisst das noch lange nicht das diese wirtschaftlich motivierte Behauptung auch stimmt. Die Leute auf den Lohnlisten des Waldes werden immer dreister und haben jeglichen Respekt vor der Kreatur verloren! Die geforderten Abschusszahlen sind ein verhältnisloser Eingriff in unsere Wildtierbestände. Die in den kommenden Jahrzehnten zu erwarteten Ernteausfälle sind durch falsches Pokern bei der Auswahl der Baumarten vor 40 - 50 Jahren durch den Forst selbst verschuldet. Wildtiere Artenfremd bis an ihre Existenzgrundlage, mit einer mehr als ungewissen Ausgang für die Waldverjüngung zu bejagen, st eine unüberlegte und wenig durchdachte Handlung auf dem Buckel unser aller Wildtiere. Darum sollten alle Naturfreunde immer den Absender einer „Wild als Schädling“ Hiobsbotschaft, vor allem aber die Motivation für diese unbegreiflich beschämende Forderung hinterfragen.

Ziemlich unsinnig, der Wald verjüngt sich ja am besten selbst, druch solche Massnahmen ist das Problem ja entstanden. Man könnte sagen...nichts gelernt und nun die selben Fehler wiederholen, Sinnfrei!
Wenn natürlich jemand die Kosten trägt siehts sofort nach einer Superlösung aus...das Geld wäre bessern investiert wenn sie Herr Peter Wohlleben einladen würden. Der könnte Ihnen den Wald erklären. So entstehten Plantagen aber keine Wälder...

Was hier scheinbar so sympathisch und symbolträchtig rüberkommt, könnte nichts gutes für die Zukunft der natürlichen Schalenwaldbestände in Graubünden bedeuten. Es gibt grundsätzlich nichts gegen gemeinsames Bäume pflanzen einzuwenden. Jedoch hat das harmonische "Klassen Foto" spätestens nach dem offenen Brief von 40 Förstern im Oktober 2019 an die Regierung des Kanton Graubünden im Magazin "Bündner Wald der Selva" die Rotwild Bestände noch einmal um die Hälfte zu reduzieren, einen mehr als bitteren Beigeschmack.
Ich bin enttäuscht, diese offen zur Schau gestellte Freundschaft ist aus Wildtier Perspektive eine unheilige Allianz und wird mit grösster Wahrscheinlichkeit auch entsprechende Folgen für die Wildtiere in unserem Kanton haben. Jägern die in der Lage sind sich ein eigenes Urteil zu bilden, sollte spätestens jetzt bewusst werden wie spät es ist. Aktuelle Beispiele aus dem nahen Ausland zeigen deutlich auf, dass Jagd und Forst im Idealfall keine Abhängigkeit zu einander haben und bei der Lagebewertung getrennte Wege gehen sollten um dann gemeinsame Lösung auszuhandeln, denn sie haben bei der Wildtierfrage nicht die gleichen Interessen. Dieses Foto sollten wir aufbewahren, oder zumindest in Erinnerung behalten. Es ist nicht der Wolf oder das Klima das in Zukunft ausschliesslich für die massiven Einbrüche der Wildtier Bestände verantwortlich gemacht werden kann, vielmehr fürchte ich mich mittlerweile vor dem blinden Vertrauen und dem zu oft fehlenden Weitblick des BKPJV. Jägerinnen sollten nach meiner Auffassung nicht in erster Linie Forstanliegen auf dem Buckel unser aller Wildtiere erfüllen. Ich hatte nach der Wahl von alt Nationalrat und Vollblutpolitiker T. Caviezel als Präsident des BKPJV eine leise Vorahnung, sie scheinen sich leider gerade zu bestätigen. Der Wald war und wird durch die Politik und den Forst bestens geschützt und vertreten, wenn die Jägerschaft sich nicht für die Rechte der Wildtiere einsetzt - wer bitte soll es sonst machen? Für die FB Gruppe "Im Namen der Wildtiere"

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