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Nach Herzinfarkt: Stämpf konnte dem Tod von der Schippe springen

Der Musiker Stämpf hat einen schweren Herzinfarkt überlebt und erzählt, wie das für ihn war. Sein Ziel ist es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren.

Südostschweiz
22.04.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Heute lacht er wieder: Der erfolgreiche Musiker Stämpf hat vor Kurzem einen Herzinfarkt überlebt.
Heute lacht er wieder: Der erfolgreiche Musiker Stämpf hat vor Kurzem einen Herzinfarkt überlebt.
RADIO SÜDOSTSCHWEIZ

In der Nacht hat er einen Druck gespürt – am Morgen dann einen Stich im Herz. Dann wusste er: «Jetzt stimmt etwas nicht mehr». Kurz darauf sass der 53-jährige Bündner Musiker «Stämpf», alias Stephan Schmid, bereits im Taxi in Richtung Krankenhaus, wie er gegenüber Radio Südostschweiz erklärte. Weshalb er nicht in der Ambulanz war, weiss er selbst nicht, wie er schmunzelnd zugibt.

Im Notfall wurde Stämpf rasch betreut und kurz darauf lag er bereits auf dem Operationstisch. «Auf der Notfallstation sind mir Tränen über das Gesicht gekullert, das Gefühl war sehr einengend.»

Die Ärzte haben ihm während einer Operation Stents eingesetzt. Stents werden in Gefässe eingesetzt, um sie zu stützen und offen zu halten. «Du bist dabei und siehst es auf dem Bildschirm. Und plötzlich geht es dir besser.» Eine Stunde lag er auf dem Operationstisch, danach konnte er wieder lachen, sagt er weiter.

Wen Stämpf nach seinen ersten Anzeichen eines Herzinfarkts kontaktiert hat – und weshalb es nicht seine Frau war – das und noch vieles mehr gibt es im Interview von RSO-Moderator Simon Lechmann mit Stämpf zu hören.

Stämpf über sein Herzinfarkt: «Du darfst nicht den Helden spielen.»
Wenn die Durchblutung wieder funktioniert. Der eindrückliche Vergleich im Bild.
Wenn die Durchblutung wieder funktioniert. Der eindrückliche Vergleich im Bild.

Time is muscle – Zeit ist Muskel

Hierzulande sind jährlich rund 30'000 Menschen von einem akuten Herzinfarkt betroffen. Der Herzinfarkt ist Todesursache Nummer 1 in der Schweiz und weltweit. Ein Herzinfarkt ist eine Blockade in einer Arterie, die dazu führt, dass der Herzmuskel nicht genügend Sauerstoff bekommt und letztlich Schaden nimmt.

Häufig zeigt sich dies durch Schmerzen im linken Bereich des Brustkorbes bis zum linken Arm, wie Stephan Schneiter, Leitender Arzt der Kardiologie im Kantonsspital Chur gegenüber Radio Südostschweiz sagte. Schneiter hat Stämpf im Krankenhaus behandelt und spricht im Interview über die Symptome und das korrekte Vorgehen während eines Herzinfarkts. 

Seine wichtigste Mitteilung lautet: «Beim geringsten Verdacht auf einen Herzstillstand, sofort den Rettungsdienst mit Notarzt alarmieren». Denn: «Time is muscle! Also je mehr Zeit vergeht, desto mehr stirbt der Herzmuskel ab», erklärt Schneiter. Stämpf habe grundsätzlich gut reagiert und frühzeitig alarmiert. «Die 144 wäre aber noch besser als das Taxi», so Schneiter. 

Das ganze Interview mit dem Kardiologen gibt es hier zu hören:

«Bei Anzeichen auf Herzinfakrt die Nummer 144 rufen», so der Kardiologe Stephan Schneiter.
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