Busse für Skifahrt in Wildruhezone
Nach der Abfahrt durch unberührte Schneelandschaften folgt die harte Landung. Für ihre Fahrten abseits der Pisten werden Wintersportler gebüsst.
Nach der Abfahrt durch unberührte Schneelandschaften folgt die harte Landung. Für ihre Fahrten abseits der Pisten werden Wintersportler gebüsst.

Da haben fünf Wintersportler die Rechnung ohne den Wildhüter gemacht. Die Skifahrer waren Mitte Januar im Skigebiet Flumserberg unterwegs – allerdings entschieden sie dann offenbar, die Pisten zu verlassen, wohl um unberührte Schneelandschaften zu befahren.
Das hätten die mehrheitlich jüngeren Wintersportler aber besser sein lassen. Denn Sie fuhren dabei durch die Wildruhezone über Naserina, Recket, Brand und Gand in Richtung Oberterzen, wie es in den entsprechenden Strafbefehlen der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen heisst.
Dumm nur für die fünf Wintersportler: Ein Wildhüter beobachtete sie bei ihrem Freeride und stellte ihnen nach. Er konnte sie dann auf der Höhe des Gebietes Gand in Oberterzen anhalten und kontrollieren.
Indem die Variantenskifahrer die Wildruhezone befuhren, machten sie sich gemäss Strafbefehl der Übertretung des «Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel» schuldig. Der zuständige Staatsanwalt hat die Männer deshalb nun per Strafbefehl gebüsst. Jeder von ihnen muss eine Busse in der Höhe von 500 Franken an den Staat überweisen.
Das ist aber noch nicht alles. Weiter wurde ihnen je eine Gebühr in der Höhe von 250 Franken aufgebrummt. Bezahlen sie die Busse nicht, wird eine Ersatzfreiheitsstrafe von fünf Tagen verfügt, wie im Strafbefehl festgehalten ist.
Skifahrer schwächen Wildtiere
Im Strafbefehl ist bezüglich des Befahrens der Wildruhezonen erläutert, weshalb es diese Wildruhezonen gibt und warum sie eingehalten werden sollen: «Damit die Wildtiere ihre Energiereserven schonen können, haben die Wildruhezonen grosse Bedeutung.»
Im Sommer und im Herbst fressen sich die Wildtiere wie etwa Rehe oder Hirsche Fettreserven an. Davon könnten sie in nahrungsarmen Wintermonaten dann zehren. Wenn gegen Ende des Winters viel Schnee liege, würden viele Tiere vor Schwäche sterben, weil ihre Fettreserven bereits abgebaut seien und sie kaum neue nährstoffreiche Nahrung finden würden. Diese benötigen sie jedoch, um überleben zu können.
Wenn Wildtiere durch Variantenskifahrer gestört werden, würden sie dadurch sehr geschwächt. Die Freizeitsportler würden deshalb an Wildruhezonen vorbeigelenkt, damit die Wildtiere ihre überlebensnotwendige Ruhe erhielten.