Felssturz in Felsberg: Splitter beschädigt Hausfassade
Am Donnerstagmorgen ist es in Felsberg zu einem Felssturz gekommen. Verletzte gab es keine. Ein Haus wurde beschädigt und drei zur Vorsicht evakuiert.
Am Donnerstagmorgen ist es in Felsberg zu einem Felssturz gekommen. Verletzte gab es keine. Ein Haus wurde beschädigt und drei zur Vorsicht evakuiert.

Einen Schreckmoment erlebten die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Felsberg am Donnerstagmorgen. Mehrere Felsbrocken stürzten Richtung Tal. Matthias Kalberer vom Bündner Amt für Wald und Naturgefahren bestätigt gegenüber Radio Südostschweiz den Felssturz.
«Um 8.10 Uhr hat sich in Felsberg ein grösseres Felspaket, eine grosse Rüfe, gelöst», erklärt er. Das ganze Ausmass des Abgangs war am Donnerstagmorgen wegen Nebels noch nicht in allen Teilen ersichtlich. Auf den Wiesen würden grössere Steine herumliegen und ein Stein habe ein Haus beschädigt, so aber Kalberer. Personenschäden seien keine zu verzeichnen.
Die Steine, die vom Calanda-Massiv nieder gingen, landeten ausserhalb des Siedlungsgebietes, ausser jenem Splitterstein, welcher die Hausfassade beschädigte.
QUELLE: YOUTUBE/PASCAL STÄGER
Kampf gegen Naturgewalten
Felsberg hatte über Jahrhunderte immer wieder gegen Naturkatastrophen zu kämpfen. Die Hochwasser des Rheins, Bergstürze und Feuersbrünste richteten oft grosse Schäden an.
Bevölkerung müsse keine Angst haben
Gleiches berichtet auch der Gemeindepräsident von Felsberg, Peter Camastral. «Ein etwa 2,5 Tonnen schwerer Stein ist in eine Hausfassade gerollt», erklärt er im Interview mit Radio Südostschweiz. Dies sei eher aussergewöhnlich, denn normalerweise kämen die Steine nicht so weit nach vorne, sondern würden in der Gefahrenzone bleiben.
Camastral vermutet, dass der gefrorene Boden dazu beigetragen hat, dass der Stein weitergerollt ist. «Die Erde hat den Stein nicht gebremst, der konnte dann weiterrollen. Eigentlich gab es fast eine Beschleunigung anstatt einer Verzögerung.» Trotzdem müsse die Bevölkerung keine Angst haben, erklärt der Gemeindepräsident weiter. «Wir überwachen den Felsen immer. In diesem Fall konnte man es nicht voraussehen. Aber Felsstürze wird es in Felsberg immer geben.» Wichtig sei nun, dass die Menschen in den Häusern blieben, da kleine Flugsteine eine grosse Gefahr darstellen könnten.
Sitzung einberufen
«Wir haben heute auch noch eine Sitzung mit dem Geologen und dem Gemeindeführungsstab. Dabei klären wir ab, ob wir die Häuser evakuieren müssen.» Zudem sei geplant, im Verlaufe des Tages per Helikopter oder Drohne den Felsen anzuschauen. «Wir prüfen, wo die Steine abgebrochen sind und ob noch mehr hinunterstürzen kann.» Dann folgten weitere Informationen.
Momentan stehe die Feuerwehr im Einsatz, um das Gelände zu sichern. Grund seien die Schaulustigen, die sich die Situation von Nahem anschauen wollten, sagt Camastral. In einer Mitteilung informierte die Gemeinde ausserdem, dass vorsorglich drei Häuser evakuiert worden seien und sie sie jede Haftung ablehne, sollten die Absperrungen missachtet werden.
Die Felsstürze vom Calanda, namentlich derjenige vom 3./4. September 1843, waren für die Gründung des Neudorfes ausschlaggebend. Unter grossem Krachen stürzten in jener Nacht hausgrosse Felsblöcke in die Tiefe und bedrohten das Dorf, ohne jedoch nennenswerten Schaden anzurichten. (so/sda)
SO-Reporter
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