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Ein Januar der Rekorde

Der erste Monat des Jahres 2021 brachte eine Rekordmenge an Niederschlägen. Mit steigenden Temperaturen könnten diese in höheren Lagen bald Probleme verursachen.

Südostschweiz
01.02.21 - 17:11 Uhr
Leben & Freizeit
Schnee
Weisse Pracht: Praktisch im ganzen Kanton fiel im Januar überdurchschnittlich viel Neuschnee.
PHILIPP BAER

Kühlere Temperaturen, weniger Sonnenstunden, dafür viel mehr Niederschläge: So lässt sich der Januar meteorologisch zusammenfassen. Besonders im Norden Graubündens war der Januar reich an Schnee und Regen, wie Roger Perret von Meteo News am Montag auf Anfrage von Radio Südostschweiz erklärte: «In Chur war es praktisch das Dreifache von den normalen Januarniederschlägen.» Dies entspreche einem Niederschlagsüberschuss von 197 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Werten. Auch der Süden Graubündens verzeichnete grössere Mengen, wenngleich weniger ausgeprägt als der Norden, so Perret weiter. «Der Grund waren die häufigen Nordstaulagen, welche sehr häufig auftraten und zu vielen Niederschlägen entlang der Alpen führten.» Aussergewöhnlich waren auch die enormen Schneemengen bis in tiefe Lagen. So seien in Chur bis zu 70 Zentimeter Neuschnee gefallen, in Richtung Sarganserland sogar 80 Zentimeter. «Das ist nahe an den absoluten Neuschneerekorden», so Perret, der diesbezüglich auf mögliche Gefahren von Hochwasser mit Blick auf das Frühjahr hinwies. «Je nachdem wie die Schneeschmelze sich abspielt.»

Kurzfristig keine Hochwassergefahr

Roderick Kühne, Sachbearbeiter beim kantonalen Amt für Wald- und Naturgefahren, stuft die Lage bislang als nicht problematisch ein: «Wir haben in allen Lagen überdurchschnittliche Schneemengen, dies kann mit den höheren Temperaturen in den nächsten Tagen zu mehr Schmelzwasser führen. Insgesamt sind die Wasserpegel momentan aber nicht sehr hoch.» So sieht er auf absehbare Zeit keine grosse Hochwassergefahr im Kanton, da sehr viel von den Niederschlagsmengen in höheren Lagen in Form von Schnee gebunden sei. Zwar könnten vereinzelt Hochwasser wegen mit Schnee verstopften Abflüssen auftreten, dies seien aber lediglich lokale Phänomene, so Kühne. Zu beachten sei weiterhin die anhaltend hohe Lawinengefahr in höheren Lagen sowie besonders die Möglichkeit von abgehenden Nassschneelawinen. (sot)

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