Die Lawinengefahr ist erheblich bis gross
Neuschnee und Wind haben die Lawinengefahr in weiten Teilen der Schweizer Alpen stark erhöht. In der Nacht auf Donnerstag spitzt sich die Situation noch zu – auch im Kanton Graubünden.
Wegen des Zusammenspiels von Neuschnee, Wind und einer ungünstigen Altschneeoberfläche herrscht im Jura, in den Voralpen und in den Alpen verbreitet erhebliche Lawinengefahr. Auch in Graubünden ist die Lawinengefahr im Moment erheblich (Stufe 3 von 5, Stand 14 Uhr, 13. Januar). Im Gotthardgebiet ist sie gross (Stufe 4 von 5), wie das WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF in Davos im Lawinenbulletin mitteilt.
Die grosse Ladung Schnee kommt noch
In der Nacht auf Donnerstag wird es erneut Neuschnee geben. «Im Gotthardgebiet werden bis Donnerstagnachmittag zwischen 50 bis 80 Zentimeter Neuschnee erwartet. In Nord- und Mittelbünden und im Unterengadin kann es bis zu einem halben Meter Neuschnee geben», sagt Christine Pielmeier, Lawinenwarnerin am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF auf Anfrage.
Der Wind ist der Baumeister der Lawinen
«Zudem bläst der Wind in der Höhe stark bis stürmisch und verfrachtet den Neuschnee. Neu- und Triebschnee sind sehr störanfällig, spontane Lawinen sind zu erwarten», erklärt Pielmeier. Aus diesem Grund steige die Lawinengefahr in der Nacht auf Donnerstag markant an. «Die Stufe 4 (grosse Lawinengefahr) wird voraussichtlich auch in weiteren Gebieten im Norden des Kantons Graubünden erreicht», so Pielmeier.
Das WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF in Davos veröffentlicht im Winter zwei Mal täglich ein Lawinenbulletin. Diese erscheinen jeweils um 08.00 Uhr und 17:00 Uhr. Das Lawinenbulletin enthält als wichtigste Information eine Prognose der Lawinengefahr für die Schweizer Alpen, Liechtenstein und bei genügender Schneelage auch für den Jura.
Entspannung der Lage ist noch nicht in Sicht
«Mit einer Entspannung der Lawinengefahr ist nicht so rasch zu rechnen», so Pielmeier. Der Neuschnee liege vielerorts auf einer schwachen Altschneedecke sehr ungünstig. Lawinen könnten so sehr leicht ausgelöst werden, erklärt die Wissenschaftlerin weiter. Die Verhältnisse für Schneesport abseits der geöffneten Pisten bleibe aus diesem Grund auch in den nächsten Tagen noch gefährlich. (can)

Neuschneerekord in einigen Regionen
Der Neuschnee hat bereits erste Rekorde gebrochen. Bis Freitagnachmittag wird in den Bergen weiterhin viel Neuschnee erwartet. Die Lawinensituation bleibt somit weiterhin sehr angespannt.

Trotz Lawinengefahr: Keine Sprengungen in St. Moritz
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