Einen Schritt näher an der Verbreiterung des Rheins

Schon in den 90er-Jahren haben die Kantone Graubünden und St. Gallen mit der Idee gespielt, den Rhein in den Gemeinden Maienfeld und Bad Ragaz zu verbreitern. Nun liegt dafür ein Auflageprojekt vor, wie es in einer Mitteilung heisst. Seit 2018 wurde am Auflageprojekt gearbeitet. In den Jahren davor erarbeiteten die Verantwortlichen zuerst eine Machbarkeitsstudie und ein Vorprojekt. Ausserdem wurde die Bevölkerung der beiden Gemeinden informiert.

Von 85 auf 174 Meter

Das nun vorliegende Projekt beinhaltet unter anderem einen technischen Bericht, Ergebnisse vertiefter Untersuchungen und umfangreiche Planunterlagen, wie es heisst. Geplant sei, dass der Rhein in den Gemeinden Maienfeld und Bad Ragaz unterhalb der Tardisbrücke auf einer Länge von drei Kilometern wechselseitig aufgeweitet werde. Sprich, die künftige Breite des Rheins soll von heute 85 Metern im Durchschnitt auf rund 174 Metern verdoppelt werden.

Mit der Aufweitung sollen zum einen die ökologischen und wasserbaulichen Defizite in dem betroffenen Abschnitt behoben werden. Zum anderen sollen verschiedene Ziele aus dem Entwicklungskonzept Alpenrhein aus dem Jahr 2005 umgesetzt werden:

• Stabilisierung Rheinsohle und Grundwasserspiegel
• Aufwertung nationales Auengebiet Sarelli
• Hochwasserschutz sicherstellen
• Attraktiver Ort für Freizeit und Erholung gestalten
• Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen

Entwicklungskonzept Alpenrhein
Mit der Ausarbeitung des Entwicklungskonzeptes Alpenrhein (1995 bis 2005) wurde der Rhein ganzheitlich erfasst und betrachtet. Es wurden Lösungen erarbeitet, die eine langfristige und nachhaltige Entwicklung des Rheins zulassen sollen. Das Entwicklungskonzept Alpenrhein haben die Kantone Graubünden und St. Gallen, das Fürstentum Liechtenstein, das Bundesland Voralberg sowie die beiden Länder Österreich und Schweiz und der Internationalen Rheinregulierung in 2005 verabschiedet.

Weitere Vorgehen geplant

Inwiefern das Projekt so wie momentan geplant tatsächlich umgesetzt werden kann, hängt von den nächsten Schritten ab, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Zurzeit laufe die Vorprüfung bei den Behörden. Vom 18. Januar bis 19. Februar werde dann ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Im Rahmen dessen sei die Bevölkerung eingeladen, sich einzubringen, heisst es weiter.

Die entsprechenden Unterlagen können in diesen rund vier Wochen in der Stadtverwaltung von Maienfeld und den Rathäusern in Bad Ragaz und Landquart eingesehen werden. Verbesserungsvorschläge, Ideen und Meinungen können der Projektleitung schriftlich eingereicht werden. Mehr Informationen dazu sind auf www.rheinaufweitung.ch zu finden.

Im Sommer 2021 soll das Auflageprojekt dann aufgrund der Rückmeldungen aus der Mitwirkung überarbeitet werden. 2022 folge die Genehmigung von Projekt und Krediten. Bei einem optimalen Ablauf werde 2024 die Ausschreibung der Bauarbeiten folgen und im Winter 2024/2025 sollten die Arbeiten beginnen, so der Plan. (paa)