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Pflegepersonal auf Abruf soll Abhilfe leisten

Das Coronavirus bringt insbesondere die Alters- und Pflegeheime in der Personalfrage an den Anschlag. Unvorhersehbares könne passieren und die Planung gehe nicht mehr auf. Hier soll nun Pflegepersonal auf Abruf Abhilfe leisten.

Südostschweiz
14.12.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Pflegeheim Tertianum Villa Sarona
Die Personalplanung in den Alters- und Pflegeheimen ist schwierig, wenn Corona mitmischt.
PHILIPP BAER

«Wir stossen in Sachen Corona immer wieder an unsere Grenzen», sagt Beat Moll, Leiter der Gesundheitsversorgung Oberengadin gegenüber Radio Südostschweiz. Die Mitarbeitenden müssten teilweise selber in Isolation oder in Quarantäne wegen Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus. «Dann stossen wir an Grenzen, weil wir mit dem normalen Personalbestand diese Lücken nicht füllen können.» Bisher sei es zwar immer irgendwie gegangen aber es sei immer eine knappe Sache gewesen.

Hier soll nun Pflege- und auch Betreuungspersonal auf Abruf Abhilfe leisten. «Der Plan ist, dass wir einen Stock von Personen haben, die kurzfristig eingesetzt werden können», erklärt Moll. Betroffen sind hiervon in erster Linie Alters- und Pflegeheime. In den Spitälern sei die Situation überschaubar und es bestehe kein Problem diesbezüglich.

Pflegefachkräfte, FaGe und Betreuende gesucht

Gesucht werden vor allem Diplomierte Pflegefachkräfte und Fachangestellte Gesundheit. «Vereinzelt sind wir auch froh, wenn wir Personen haben, die einfach für die Betreuung zur Verfügung stehen», so Moll weiter. Gerade, wenn Bewohner in einem Alters- oder Pflegeheim in Isolation sind, sei die Betreuung sehr aufwändig. Da sei jede Unterstützung willkommen.

Interesse noch überschaubar

Die Anzahl an Bewerbungen sei bisher überschaubar, sagt Moll. «Leider. Wenn ich fünf bis zehn Personen in dem Stock auf Abruf hätte, wäre das eine gute Sache.» Kurzfristig könne die Situation gestemmt werden. Doch die Festtage stehen bevor und man wisse nicht, wie sich das Coronavirus weiter verbreite. «Sollte sich die Situation nochmals verschlechtern, laufen wir wirklich in einen Engpass.»

Keine Kurzeinsätze geplant

Die Einsätze der Pflegekräfte seien nicht nur für Stunden oder Tage gedacht, erklärt Moll. «Ich sehe durchaus Potenzial, dass diese Personen für ein halbes Jahr angestellt werden könnten oder es sogar zu einer Festanstellung kommt.» Mindestens einige Tage oder Wochen würden die Einsätze aber mindestens dauern. (hin)

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