×

Das Coronavirus breitet sich weiter in Altersheim aus

Weitere Bewohner und Mitarbeiter des Alterszentrums Schwanden sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Darunter ist auch ein Bewohner einer Abteilung, die vorher keinen Fall hatte.

Ueli
Weber
08.12.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Kein Zutritt: Im Alterszentrum Schwanden sind Besuche wegen eines Corona-Ausbruchs derzeit untersagt.
Kein Zutritt: Im Alterszentrum Schwanden sind Besuche wegen eines Corona-Ausbruchs derzeit untersagt.
SASI SUBRAMANIAM

Das Coronavirus hat sich im Alterszentrum Schwanden weiter ausgebreitet. Über das Wochenende sind 20 Bewohner und sechs Mitarbeiter positiv auf der Coronavirus getestet worden. Das hat der Kanton Glarus am Montagnachmittag gemeldet. Insgesamt waren gestern laut Kanton 33 Bewohnende und elf Mitarbeitende nachweislich infiziert.

Der Einsatz von Hilfspersonal wird gemäss den Behörden und der Altersheimleitung vorbereitet. Das Alterszentrum bleibt bis auf Weiteres für Besucher geschlossen.

Auch Zivilschützer sollen zum Einsatz kommen

«Die Erfahrungen aus der ersten Welle haben gezeigt, dass es trotz umfangreichen Schutz und Vorsichtsmassnahmen sehr schwer ist, die Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden, wenn es innerhalb eines Heimbetriebs festgestellt wird», hat der Kanton gestern in einer Mitteilung geschrieben. Dies bestätige sich auch im Fall des Alterszentrums Schwanden.

Seit Anfang Dezember ein Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet wurde, hat sich das Virus im Heim stark ausgebreitet. Zuerst beschränkten sich die Ansteckungen auf zwei Abteilungen. Mittlerweile wurde auch ein Bewohner aus einer anderen Abteilung positiv getestet, wie Verwaltungsratspräsident Rolf Hanimann von den Alters- und Pflegeheimen Glarus Süd gegenüber den «Glarner Nachrichten» sagt (siehe Interview unten). Alle Bewohner und das gesamte Personal sind deshalb am Montag auf das Coronavirus getestet worden. Die positiv getesteten Bewohner werden in einer separat eingerichteten Station betreut. «Das ebenfalls betroffene Personal leistet einen sehr grossen Einsatz und ist durch die Situation stark gefordert», so der Kanton.

Die Verantwortlichen der kantonalen Task Force und der Alters- und Pflegeheime Glarus Süd arbeiteten bei der Bewältigung dieser Krise eng zusammen, heisst es von- seiten des Kantons. Der kurzfristige Einsatz von Hilfspersonal, unter anderem des Zivilschutz, werde vorbereitet, um das Personal zu entlasten, so der Kanton. «Es gilt, den infizierten und den gesunden Bewohnerinnen und Bewohnern bestmöglich Schutz, Betreuung und Pflege zukommen zu lassen.»

Zweiter Ausbruch in Glarner Altersheim

Der Ausbruch im Alterszentrum Schwanden ist der zweite in einem Glarner Altersheim. Im April waren im Altersheim Bühli in Ennenda 34 Bewohner und Mitarbeitende positiv getestet worden. Die gesunden Bewohner wurden ins «Lihn» in Filzbach gebracht. Elf Altersheimbewohner überlebten die Krankheit nicht.

Aufruf Contact Tracing

Besucher des Alterszentrums Schwanden, zwischen dem 28. November und 4. Dezember, die sich nicht registriert haben, melden sich beim Contact Tracing des Kantons Glarus. Das Vorgehen wird individuell besprochen. (red)

Telefon: +41 55 646 60 60 E-Mail: contact-tracing@gl.ch

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR