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«Kein Thema» – Kanton will Schloss Marschlins nicht kaufen

Das Schloss Marschlins steht zum Verkauf. Der Kanton sieht aktuell aber keinen Anlass, dieses zu erwerben. Es fehlt eine öffentliche Aufgabe, die ein Eigentumserwerb erfordert.

Südostschweiz
21.10.20 - 16:21 Uhr
Leben & Freizeit
Schloss Marschlins
Das Schloss Marschlins, zwischen Landquart und Igis.
PHILIPP BAER

Seit einigen Wochen steht das Schloss Marschlins bei Igis zum Verkauf. Geld alleine reicht allerdings nicht, um das noble Gut zu kaufen. Zum Gebäude gehört auch ein Gutsbetrieb und jede Menge Agrarland und dieses darf gemäss dem seit 1991 bestehenden Schweizer Gesetz nur von jemandem erworben werden, der es selber bewirtschaftet. Das Schloss hat als ehemaliges Wasserschloss und erster Ort, an dem in Graubünden Kartoffeln und Mais geerntet werden konnten auch einen historischen Wert. Wäre es da nicht eine Option für den Kanton, dieses Schloss samt Umgebung zu kaufen?

Nein, sagt Mario Cavigelli, Departementsvorsteher für Infrastruktur, Energie und Mobilität des Kantons Graubünden. Es sei zumindest nicht so einfach. Der Kanton habe eine klare Haltung, wie er mit Eigentumserwerb umgehe. «Anders als Bürgergemeinden oder politische Gemeinden möchten wir nicht für uns selber Baulandreserven halten, sondern nur den Boden und die Gebäude zu Eigentum erwerben und betreiben, die wir für die öffentliche Aufgabenerfüllung wirklich brauchen», erklärt Cavigelli gegenüber Radio Südostschweiz. Konkret seien das beispielsweise Büroräume, der Betrieb eines Museums oder der Plantahof in Landquart.

Schloss Marschlins, ein Museum?

Nun ist die Frage offen: Könnte man denn aus dem Schloss Marschlins nicht genau so etwas machen? Beispielsweise ein Museum? «Wenn es gelingt, aus dem Schloss Marschlins und dem angegliederten Bauernhof etwas zu machen, das die Bevölkerung oder das Parlament als öffentliche Aufgabe ansieht, dann kann ich mir so etwas schon vorstellen», antwortet Cavigelli. Bisher habe die Regierung aber nicht gespürt, dass der Wunsch oder das Bedürfnis für ein solches Projekt vorhanden sei. Dazu kommt laut Cavigelli: «Ein Schloss ist zuerst mal teuer im Einkauf. Ein Schloss ist naturgemäss ein altes Gebäude und muss entsprechend intensiver unterhalten und gepflegt werden. Dann muss es betrieben werden für den Zweck, den es haben soll. Es ist also keine kostengünstige Angelegenheit.» (hin)

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