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Den Kafi-Schnaps nach der Abfahrt gibts nur im Sitzen

Die Wintersaison steht vor der Tür und damit auch das Après-Ski. Letzteres wird in diesem Jahr aber von den Corona-Massnahmen geprägt.

09.10.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Aprés-Ski ja, aber nur mit Corona-Massnahmen.
Aprés-Ski ja, aber nur mit Corona-Massnahmen.
ZVG

In Skischuhen tanzen, Schulter an Schulter zu lauter Musik mitsingen oder den Skitag an der Schirmbar direkt am Pistenrand ausklingen lassen – das alles wird unter Après-Ski verstanden. Häufig gilt das Motto «je mehr, desto besser»: je mehr Leute und je mehr Alkohol, desto besser die Stimmung. In diesem Jahr wird es coronabedingt aber heissen «je weniger, desto sicherer».

Eng wirds nicht mehr

Direkt am Ende der Talabfahrt Madrisa in Klosters steht die «Kanonenbar». Die heimelige Holzhütte ist ein beliebter Treffpunkt und wird von Danja Venzin geführt. Für Venzin bedeuten die Schutzmassnahmen, die mit dem Coronavirus verbunden sind, vor allem bei schlechtem Wetter nichts Gutes: «Es ist sehr schwierig, weil wir eine sehr kleine Après-Ski-Bar mit sehr wenigen Plätzen im Warmen sind. Im Sommer war es dank unserer grossen Terrasse einfach.»

Konkret bedeutet das, dass maximal 15 Personen in die «Kanonenbar» dürfen. «Alle anderen müssen, dürfen oder können draussen bleiben», sagt Venzin. Diese Massnahme sei finanziell sehr einschneidend, gibt sie zu. «Wenn es lustig wird, sind sonst bis zu 40 Personen in der «Kanonenbar». Dann ist es pumpenvoll, das können wir heuer vergessen.» Bei schönem Wetter könne sie aber mehr Gäste begrüssen, was sie im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison trotzdem zuversichtlich stimmt.

Ein anderer Après-Ski-Klassiker in Graubünden ist die «Kuhbar» in Arosa. Diese füllt sich an Spitzentagen mit bis zu 700 Partygästen. Oft stehen auch Liveacts auf der Bühne und heizen dem Publikum ein. Auf Après-Ski und Livemusik müsse man nicht verzichten, «aber es wird nicht so, wie man es sich gewohnt ist», sagt Stefan Reichmuth, Leiter Marketing/Events bei den Arosa Bergbahnen.

Das Schutzkonzept sei noch nicht abgeschlossen, viele Punkte seien aber bereits klar. In der «Kuhbar» wird es neben dem Contact Tracing neu auch Tische geben, um den Abstand zu gewährleisten. Die Gäste müssen also ihren Skitag sitzend ausklingen lassen. «Uns ist es wichtig, dass wir es diesen Winter so machen. Wir hoffen, dass wir dann im Winter 2021/22 wieder so Après-Ski machen können, wie wir es sonst kennen, sagt Reichmuth. Er ist zuversichtlich, dass sich die Gäste trotz Alkoholpegel an die Sitzregeln halten werden.

«Chilihütte» fast wie immer

Die Vorbereitungen auf die bevorstehende Wintersaison laufen auch bei der «Chilihütte» zwischen dem Stätzertäli- und dem Stätzerhornlift auf der Lenzerheide. Wie jedes Jahr wird sie nach der Sommerpause auf die Wintergäste vorbereitet. Dabei wird vor allem auf den Abstand zwischen den Tischen geachtet, wie der Betreiber Thomas Vogel auf Anfrage erklärt. Ansonsten gebe es keine grossen Änderungen in der «Chilihütte». «Man wird aber nicht einfach so mit dem Bierglas durch die Gegend laufen können», sagt Vogel.

Ohne Schnulz im Schnee

Düsterer sieht es im Skigebiet Flims-Laax-Falera aus. Die Durchführung der legendären Après-Ski-Party «Schnulz im Sulz» auf der Alp Nagens ist unsicher und wird derzeit diskutiert. Zudem finden alle Partys, die mit Sportevents am Berg einhergehen, diesen Winter nicht statt. Die Türen im «Riders Club» des Hotels «Riders» in Laax bleiben ebenfalls den ganzen Winter über geschlossen, wie die «Weisse Arena Gruppe» bestätigt.

Auf Glühwein, Fondue und Beisammensein muss auch auf den Fideriser Heubergen verzichtet werden. Das kleine Skigebiet, das vor allem für seine lange Schlittelbahn bekannt ist, gab bereits im August bekannt, dass es ganz auf die kommende Wintersaison verzichtet.

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