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Psychisch krank – VASK hilft

PDGR: fachliche Hilfe, VASK: Hilfe zur Selbsthilfe

Leben & Freizeit
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28.09.20 - 04:30 Uhr
Erkrankt ein Familienmitglied psychisch, fühlen sich die Angehörigen hilflos und wissen nicht, was tun. PDGR und VASK helfen.
Erkrankt ein Familienmitglied psychisch, fühlen sich die Angehörigen hilflos und wissen nicht, was tun. PDGR und VASK helfen.

Erkrankt ein Familienmitglied psychisch, sind Angehörige oft verunsichert und hilflos, was zu tun ist. Auf fachlicher Ebene helfen die Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR). Die Vereinigung der Angehörigen von Schizophrenie/Psychisch Kranken (VASK) unterstützt als Selbsthilfeorganisation.

Oft passiert es einfach. Oder man übersieht erste Anzeichen, ist unsicher, wartet zu. Wenn sich Angehörige mit einer psychischen Erkrankung eines Familienmitglieds konfrontiert sehen, sind sie zusätzlich zu ihren Alltagsaufgaben gefordert, häufig überfordert, fühlen sich ohnmächtig, wissen nicht, was zu tun ist. Wichtig ist, früh versierte psychiatrische Unterstützung zu holen. Wichtig ist ebenso, Kontakt mit einer Selbsthilfeorganisation wie der VASK aufzunehmen.

Für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen ist die Belastung hoch. «Dabei wäre es ganz wichtig, dass sich Angehörige nicht nur fachliche Hilfe holen, sondern sich ebenso mit anderen Betroffenen austauschen würden, wie das die VASK anbietet», sagt Margrith Janggen, Präsidentin der VASK Graubünden. Margrith Janggen bewirtschaftete zusammen mit ihrem an Schizophrenie erkrankten Mann und ihren vier damals noch kleinen Kindern einen Bauernhof. «Zu Beginn der Erkrankung dachte ich, ich müsse meinem Mann alle Wünsche erfüllen, damit er möglichst schnell wieder gesund werde. Durch die stetige Rücksichtnahme auf ihren erkrankten Vater fühlten sich die Kinder zurückgesetzt. Als eines unserer Kinder zu mir sagte, ich würde nur an Papa denken, öffnete mir das die Augen. Ich wusste, ich musste die Bedürfnisse der Kinder und auch meine eigenen wahrnehmen. Also lernte ich, Grenzen zu setzen, und das möglichst ohne Schuldgefühle. In einem langen Prozess lernte ich dann auch, Dinge zu tun, die ich tun wollte und die mir persönlich auch wichtig waren. Davon profitierten wir alle.»

Ihre eigenen Erfahrungen als direkt betroffene Angehörige motivierten Margrith Janggen 1989, zusammen mit andern betroffenen Angehörigen die VASK Graubünden zu gründen. «Es ist uns wichtig, die vielfältigen Fragen der Angehörigen wenn möglich zu beantworten und ihnen innerhalb der Selbsthilfegruppe eine Plattform zum Austausch mit anderen Betroffenen zu geben», so Margrith Janggen. «Auf diese Art erfahren sie wieder Hoffnung und Zuversicht, um ihren beschwerlichen Weg weiterzugehen.» Margrith Janggen ermuntert die Angehörigen, Hilfe und Unterstützung zu suchen. Die VASK bietet dafür Hand. Wer Mitglied der VASK wird, kann an einem vielfältigen Jahresprogramm teilnehmen. Es gibt sowohl gesellige Anlässe als auch Gruppenabende für den gegenseitigen Austausch, Seminare und Referate. «Durch unseren persönlichen Erfahrungsschatz und durchs Zuhören können wir ihnen immer wieder weiterhelfen.»

In einer Selbsthilfegruppe wie der VASK erhalten Angehörige psychisch Erkrankter wieder Hoffnung. «Sie erfahren, dass das Leben keine Sackgasse ist, sondern dass es trotz manchen Einschränkungen noch viel zu bieten hat.» Angehörige sollten Hilfe annehmen, zum Beispiel kann auch die psychiatrische Spitex weiterhelfen. «Wenn das betroffene Familienmitglied strukturierte Tage hat, hilft das allen Beteiligten.»

Die VASK hat vor rund 20 Jahren an der Sennhofstrasse 11 in Chur ein Atelier für Betroffene eröffnet. Dort treffen sie sich mehrmals wöchentlich, um gemeinsam zu kochen, zu essen, zu musizieren und zu spielen. Für sie ist das eine willkommene Abwechslung; für Angehörige bedeutet dies eine grosse Entlastung.

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