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Die Maskierten

Der Glarner Fotograf Sasi Subramaniam ist diese Woche unter die Leute. Unter jenen, die bereits jetzt mit Masken unterwegs sind.

Sasi
Subramaniam
05.07.20 - 11:18 Uhr
Leben & Freizeit

Seit einer Woche steht beim Bahnhof Näfels-Mollis eine Werbetafel, die den Kabarettisten, Kolumnisten und Autoren Bänz Friedli zeigt. «Ich sitze lieber mit Maske im Tram, als im Stau zu stehen», steht darauf. Friedli trägt eine Maske. Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass auf dieser die Zahl 161 steht. Diese steht für die Antifa (Antifaschisten). Zudem hat jemand das Zitat abgeändert: «Ich sitze lieber mit Flüchtlingen im Tram, als im Stau zu stehen mit Nazis.» Als ich es sah, fotografierte ich es sofort, weil jemand seine Gedanken kreativ umgesetzt hat. Auch wenn es Vandalismus ist.

Nun also doch: Ab Montag gilt Maskenpflicht in Zügen, Trams, Bussen sowie auf Schiffen und in Seilbahnen. Wer im Zug oder Bus keine Maske trägt, muss beim nächsten Halt aussteigen – oder eine Busse bezahlen. Ich glaube, dass das Motto der SBB aus «Wieder gemeinsam unterwegs» zu «Wieder gemeinsam mit Masken unterwegs» geändert werden muss.

Unrecht hat er nicht...
Unrecht hat er nicht...

Nach dem Entscheid des Bundesrates war die Maskenpflicht im ÖV ein grosses Thema. Als ich am letzten Donnerstag für diese Reportage in einem Zug war, sagte eine Frau, dass wir nur noch wenige Tage ohne Maske im ÖV unterwegs sein können. Sie habe einen autistischen Sohn, der häufig mit dem ÖV unterwegs sei. Die Frau bekundete Zweifel, ob er eine Maske tragen wolle. Alle Fahrgäste ab zwölf Jahren müssen Masken tragen. Für jüngere Kinder gilt die Maskenpflicht daher nicht. Eine Ausnahmeregelung gibt es für Menschen, die aus medizinischen oder anderen besonderen Gründen keine Maske tragen können. «Wenn jemand keine Maske trägt, könnte es zu Konflikten kommen», sagte die Frau weiter.

Weil mehr Reisende wieder den ÖV nutzen, ist es wichtig, das Schutzkonzept anzupassen. Als Fotograf finde ich, dass durch die Maskenpflicht gute Bilder entstehen. Vor allem im Glarnerland, in dem es Schutzmasken mit dem Muster des Glarnertüechlis gibt.

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