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Was wünscht sich die Bevölkerung für die Zukunft des Parc Ela?

Die neue Kampagne des Vereins Parc Ela heisst #noss_futur. Sie fragt nach den Visionen der Bevölkerung für die Zukunft des Naturparks. Mit den Antworten erhalten die Zuständigen acht Jahre nach der offiziellen Parc-Gründung ein Stimmungsbild der Einheimischen. Und bereiten diese so auf die bedeutende Abstimmung im Herbst vor.

Simone
Zwinggi
25.06.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Ein Förster aus Bergün, eine Bäuerin aus Davos Wiesen, der Schulleiter aus Tiefencastel: Sie und 18 weitere Personen aus der Region Parc Ela haben sich vor die Kamera gestellt – mal eher ernst, mal mit verlegenem Lächeln, aber immer naturverbunden an der frischen Luft – und erzählen, was sie mit dem Parc Ela verbindet. Und vor allem: Was sie sich für die Zukunft des Parcs wünschen. Denn darum geht es in der am Montag lancierten Kampagne des Vereins Parc Ela. «Vor acht Jahren wurde der Parc Ela offiziell gegründet», erklärt Judith Burri, Projektleiterin Kommunikation Parc Ela. «Nun möchten wir von der Bevölkerung ein Stimmungsbild einholen und eine Diskussion über die Weiterentwicklung des Parc Ela lancieren. Denn in diesen acht Jahren haben wir gemeinsam mit lokalen Partnern und der Bevölkerung so manches auf die Beine gestellt und erreicht.» Auch müsse der Verein bald einen neuen Managementplan erstellen, der wegweisend für die künftigen Projekte und Tätigkeiten sein soll. «Dazu wünschen wir uns Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Sie zeigen uns, welche Themen wir in Zukunft noch angehen sollten», so Burri.

Für Diskussionsstoff sorgen

«Bienen, Schafe und eine Backstube haben wir», erklärt die Bäuerin aus Davos Wiesen in ihrem Beitrag zur Kampagne. Für den Parc Ela habe sie schon mehrere Apéros zubereiten dürfen. «Meine Vision ist, dass mehr Leute die Zusammenhänge innerhalb des Parcs sehen. Dass es für das Ganze jeden Einzelnen braucht.» Mit ihrem Auftritt auf der Website des Parc Ela geht sie als gutes Beispiel für weitere Aussagen der Bevölkerung voran. «Wir wünschen uns, dass wir bis im Herbst etwa hundert solcher kurzen Videos haben», sagt Burri. Auf der eigenen Website, auf den sozialen Medien und auf Plakaten wirbt der Verein für die neue Kampagne. «Wer will, kann selbst ein Video erstellen und es uns zuschicken. Oder wir gehen vorbei und bringen die Kamera mit.» Und wer sich nicht in einem Video präsentieren wolle, der könne auch zum Stift greifen und seine Vision auf einer leeren Postkarte festhalten. Solche werden in den nächsten Monaten vom Verein an die Bevölkerung verteilt, wie Burri erklärt.

«Im Zentrum unserer Kampagne stehen die Einheimischen, also die Bevölkerung der Parc-Gemeinden. Unter ihnen wollen wir eine Diskussion anregen: Wie soll die Zukunft des Parc aussehen? Wie sieht die Zukunft der Menschen aus, die im Parc leben?», sagt Burri. Die Vernetzung der Menschen innerhalb des Parcs betrachtet sie als eine ihrer Hauptaufgaben. Blickt sie zurück auf die acht Jahre, die seit der offiziellen Parc-Gründung vergangen sind, fällt es ihr schwer, ein Highlight zu nennen. Stattdessen zählt sie gleich mehrere auf: Schulprojekte, bei denen die Schüler etwas über die Alpen, Heckenvögel, Reptilien, Segantini usw. gelernt haben. Das Genussfest «Wilder Herbst» etwa, das vor zwei Jahren stattfand und mehr als 3000 Personen anlockte. «Die Festwirtschaft bot zu 99 Prozent Produkte aus der Parcregion an», erinnert sich Burri. «Dabei haben rund 100 Personen aktiv bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes mitgeholfen.» Zudem sei der Parc Ela bei einer Umfrage zu den bekanntesten Schweizer Pärken auf Platz 3 gelandet – bei insgesamt 19 Pärken ein Resultat, das sich sehen lasse, so Burri.

Naturpark-Abstimmung im Herbst

Ein grundlegendes Statement zur Zukunft des Parc Ela gibt die Bevölkerung der sechs Parcgemeinden im Herbst ab. Dann nämlich stimmt jede Gemeinde darüber ab, ob sie für die nächsten zehn Jahre wiederum Teil des Naturparks sein möchte. Diese Abstimmung ist nötig, weil sich jede Parkregion nach zehn Jahren erneut beim Bund als Naturpark bewerben muss, wie auf der Website des Vereins Parc Ela zu lesen ist. Der aktuelle Parkvertrag zwischen den Gemeinden und dem Verein Parc Ela läuft Ende 2021 aus.

Auch Seraina Hanselmann aus Filisur erzählt, was sie sich für die Zukunft des Parc Ela erhofft:

Einige Zahlen zum Parc Ela:

  • Grösse: 548 km2, davon zwei Prozent Siedlungsfläche
  • Sechs Gemeinden mit total 5250 Einwohnern
  • 1080 Kilometer Wandertage
  • Drei bedeutende Nord-Süd-Alpenpässe: Albula, Julier, Septimer
  • 40 Orchideenarten
  • 10 Steinadler-Reviere

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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Sylvia Bärtschi (Davos Wiesen) wünscht sich in Ihrem Video, dass 1) in der Region Parc Ela die Menschen wohnen (bleiben bzw. kommen) und zu diesem Zweck 2) eine bessere Bekanntheit überregional (schweizweit): https://www.facebook.com/parcela/videos/312677219736297/
Zu Punkt 1:
Wohnen wird man in "Randgebieten", wenn Sie Essentials anbieten (Beispiele: Wohnen Stille, Reineluft, Pflanzenmaxima, Wasserläufe/Kneipp nahe, Esel, Pferdewagen ohne Glocken, autofrei, Gesundheitstourismus entsprechend der Ur-Natur, auch des Menschen).
Tälerentvölkerung, Landflucht:
Siehe meinen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/blogs/ja-und/2020-06-12/abstand-vs-verdic…
Beispiel: Bieten Sie ein wohldurchdachtes (Reduce to the Max) Kurhaus an für temporäre oder Dauer-Gäste, auch für Nichtreiche (Inklusion), das plusminus eher weniger kostet als ein Appartement in einer Stadt wie Zürich, denn Sie sind ja Randregion), Interessenten (auch Gesunde) dafür gäbe es sicher mehr als genug, vergleiche Krankenwesenkostenexplosion, die unnatürliche Fallzahlen von beispielsweise Stresskrankheiten (inkl. Herz/Kreislauf samt Hirnschlag, Todesursache Nummer 1), Depression, Sucht, Diabetes, Übergewicht, Einsamkeit etc. Falls Sie weitere Inputs wünschen, ich stehe im Telefonbuch.
Zu Punkt 2:
Bekanntheitsgrad und Inhaltsqualität, für beides würde ich nicht mit GRF zusammenarbeiten.
Statt falscher Politik (Verkehr etc.) und Schönfärberei würde ich mir Entwicklung und Turnaround überlegen:
Siehe meinen Kommentar:
Balkenhütte Parsonz:
https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2020-05-28/zweitwohnungsbesit…

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