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Es geht doch noch auf Schulreise

Nicht so weit wie sonst: Statt ins Verkehrshaus Luzern führt die Schulreise der Glarner Volksschulen eher ins Klöntal. Und nicht nur Schulexkursionen sind wieder möglich, auch Sommerlager, allerdings nur mit Schutzkonzept.

14.06.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Diese 3. Realklasse von Klassenlehrerin Vroni Kamber aus Linthal ist startklar für die Schulreise ins Klöntal.
Diese 3. Realklasse von Klassenlehrerin Vroni Kamber aus Linthal ist startklar für die Schulreise ins Klöntal.
CLAUDIA KOCK MARTI

Noch zwei Wochen sind es bis zu den Sommerferien. Damit beginnt auch die Schulreisezeit, in der gewöhnlich Schulklassen aller Stufen ausschwärmen und gut sichtbar Perrons und Zugabteile in Besitz nehmen. Auch dieses Jahr finden Schulexkursionen statt. Wenn auch coronabedingt etwas anders.

Per 8. Juni wurden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Restriktionen für Schulanlässe und Exkursionen und auch für Klassenlager gelockert. Was bedeutet: Schulreisen, Exkursionen, Waldtage und auch Klassenlager sind möglich, wenn die allgemeinen BAG-Schutzmassnahmen eingehalten werden. Dies bestätigt die kantonale Bildungsdirektion des Kantons Glarus, die keine zusätzlichen Regelungen dazu erlassen hat und das entsprechende Merkblatt für den Kanton Glarus zu schulischen Veranstaltungen auf dem Online-Schalter aktualisiert hat. Es darf also losgehen.

Glarnerland und Umgebung

Peter Zentner, Leiter der Schulen in Glarus Süd, erklärt zum Thema: «Wir haben die Möglichkeit für Schulreisen nicht so weit aufgemacht, wie es möglich ist.» Erlaubt sind in Glarus Süd Tagesschulreisen im Kanton Glarus und Anlässe mit einer Übernachtung.

Als Beispiel nennt Zentner eine geplante Abschluss-Exkursion mit Übernachtung im Klöntal. Dabei zelte die Schulklasse bei einem Bauern. Das WC werde von den Schülerinnen und Schülern in einem Restaurant unter Einhaltung des Schutzkonzeptes des Restaurants benutzt, so Zentner. Es sei zwar schön und recht, alles erlauben zu dürfen. Aufgrund der Schutzkonzepte gebe es bei der Organisationen aber doch viele Einschränkungen. Das Motto in Glarus Süd sei klar, sich auf einen guten Abschluss des Schuljahres zu konzentrieren.

«Schulreisen und Exkursion sind zulässig», sagt auch Marie Hélène Stäger. Die Möglichkeiten werden laut der Leiterin der Schulen in Glarus Nord im vernünftigen Rahmen interpretiert. «Die Lehrerinnen und Lehrer wissen selbst, was drinliegt», so Stäger. Etwas Weniges habe sie geregelt. So seien die Ausflüge möglichst nahe beim Kanton Glarus zu planen und möglichst wenig belastete ÖV-Linien zu benutzen. «Wir haben besonders für Abschlussklassen auch Übernachtungen zugelassen, wenn die Organisation ein Schutzkonzept vorweist. Die Lehrerinnen und Lehrer beantragten die Exkursionen also wie immer.» Sollten sie unsicher sein, könnten sie sich bei ihr melden, so Stäger weiter. Es werde vermutlich niemand diesen Sommer ins Verkehrshaus Luzern reisen. Wichtig sei, dass der soziale Charakter der Schulreisen Platz habe, sei dies beim Grillieren am See oder bei einem gemeinsamen Eisbecher irgendwo im Glarnerland.

Statt ins Tessin ins Klöntal

In Glarus bewilligen die Schulleitungen die geplanten Schulreisen, so Martin Bilger, Hauptabteilungsleiter Schule und Familie. In der nach wie vor «besonderen Lage» stütze man sich dabei auf die kantonalen Empfehlungen. Ausnahmen seien sicher möglich, vor allem wenn es um Abschlussreisen von Lernenden gehe.

Eigentlich hätte das Abschlusslager der dritten Realklasse aus Linthal im Tessin stattfinden sollen. Stattdessen unternahmen die Schülerinnen und Schüler gestern mit Klassenlehrerin Vroni Kamber einen Ausflug ins Klöntal. «Ins Tessin zu fahren, wäre schon noch cooler gewesen», meint eine Schülerin beim Einsteigen in den Bus.

Auch wenn Schul- oder Sommerlager grundsätzlich wieder erlaubt sind: Das traditionelle Sommerlager der Schulen von Glarus Süd am Anfang der Schulferien bleibt abgesagt. Die dafür verantwortliche Primarlehrerin Yvonne Sporle erklärt die Gründe: Um das mit Schutzkonzept doch noch mögliche Lager in Wildhaus durchzuführen, hätte sie zum Teil neue Helfer organisieren müssen. «Als Lehrerin in der Stadt hätte ich vielleicht anders entschieden», fügt sie an. Die Kinder in Glarus Süd hätten indes viele Möglichkeiten, um draussen zu sein. Sie könnten in den Ferien zum Beispiel auch allein in die Badi gehen. Als Gruppe sei dies im Lager noch nicht möglich.

Das Ende des Schuljahres wird Primarlehrerin Yvonne Sporle indes mit ihren Drittklässlern wie gewohnt mit einer Schulreise ausklingen lassen. Wohin steht noch nicht ganz fest. Sie lacht. «Wahrscheinlich geht es ins Klöntal.»

Was Pfadis beachten

Katrin Grings ist Abteilungsleiterin der Pfadi Glärnisch und Pfadi Windegg. Nach der Absage der Pfingstlager freut sie sich nun auf das Sommerlager in Salouf, Savognin, das mit 30 Personen durchgeführt wird. Auch andere Glarner Pfadi-Sommerlager finden laut ihr statt. «Es wird kein normales Lager», so Grings mit Hinweis auf das Schutzkonzept für Pfadilager, das die Pfadibewegung Schweiz ausgearbeitet hat. Es beschreibt die Grundregeln, die von allen Beteiligten zu tragen und einzuhalten sind. In Kürze heisst das:

  • Symptomfrei ins Lager und Isolation bei Symptomen;
  • An- und Abreise idealerweise mit individuellen Verkehrsmitteln;
  • Abstand halten zu und unter Leitenden;
  • BAG-Hygieneregeln einhalten;
  • Kontaktdaten zur Rückverfolgung enger Kontakte erfassen;
  • beständige Gruppen;
  • es ist eine verantwortliche Person zu definieren.

(ckm)

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Wir hatten noch andere Ferienvorhaben im Sommer wie im Herbst. Sommer "heuä bim Vetterheiri im Schlatt" und im Herbst "Alpheuä uf Fitterä". Ist das jetzt nicht mehr möglich ? Ich bin mir sicher wegen diesen "Ferien" hatte ich nie "Heupfnüsel". Ich kann diese Ferien den jetzigen Schülern nur empfehlen. Also auf geht's.
Gruss in meinen geliebten Heimatkanton und ins Sernftal nach Engi !

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