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Graubünden stärkt das Gesundheitswesen

Im Kanton Graubünden sollen künftig Ersthelfende bei Unfällen und Erkrankungen eingesetzt werden, bis die professionellen Rettungsdienste eintreffen.

Südostschweiz
04.06.20 - 17:08 Uhr
Leben & Freizeit
Im Kanton Graubünden helfen Ersthelfende aus, bis die Rettungsdienste eintreffen.
Im Kanton Graubünden helfen Ersthelfende aus, bis die Rettungsdienste eintreffen.
KANTON GRAUBÜNDEN

In weiten Teilen des Kanton Graubünden dauert es lange bis die professionellen Rettungsdienste eingetroffen sind. Aus diesem Grund werden First Responder, also organisierte Ersthelfende, eingesetzt. Der Kanton Graubünden hat dafür mit der Alpinen Rettung Schweiz die Vereinbarung First Responder Plus abgeschlossen, die die Erstversorgung von schwer erkrankten oder verunfallten Personen bis zum Eintreffen der professionellen Einsatzkräfte sicherstellt. Dies teilte der Kanton in einer Mitteilung mit. In lebensbedrohenden Situationen hätten Soforthilfemassnahmen in den ersten Minuten einen entscheidenden Einfluss auf das Überleben von plötzlich schwer erkrankten oder schwer verunfallten Personen.

Lücke im Rettungswesen wird geschlossen

Die First Responder würden nebst der Ausbildung im Herznotfall auch über die Fähigkeit verfügen, in Notfallsituationen wie Kreislaufstillstand, Bewusstlosigkeit, starke sichtbare Blutungen, Brustschmerzen, Atemnot und Wärme- oder Kälteschutz schnell und sicher zu handeln. Aufgeboten werden die First Responder über die Sanitätsnotrufzentrale 144 des Kantons Graubünden. Laut dem Kanton soll bis im Jahr 2021 eine Anzahl von 70 First Responder Plus Gruppen mit je fünf Mitgliedern erreicht werden. Jede First Responder Plus Gruppe sei mit einem Notfallrucksack, einem automatisierten externen Defibrillator sowie dem notwendigen Sanitätsmaterial ausgerüstet.

Kosten

Als Startinvestitionen für die Ausrüstung sowie die Aus- und Fortbildung der First Responder Plus würden Kosten von rund 700'000 Franken anfallen. Die Schweizer Berghilfe wird rund 250'000 Franken an diese Kosten beisteuern, heisst es in der Mitteilung. Der verbleibende Betrag in der Höhe von 450'000 Franken werde durch die Alpine Rettung Schweiz (ARS) vorfinanziert. Für die Refinanzierung gewähre der Kanton der ARS einen Betrag 141'000 Franken pro Jahr für die Jahre 2021 bis 2030. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Schweizer Berghilfe könne der umfassende Aufbau der Organisation der First Responder Plus im Kanton kostengünstig realisiert werden. (abr)

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