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Isoliert im Schloss: Wie geht es der Queen?

Schon seit Wochen verschanzt sich die Queen hinter den dicken Mauern von Schloss Windsor - und es könnten noch Monate vergehen, bis man sie wieder in der Öffentlichkeit sieht. Die 94-Jährige gehört wegen ihres Alters zur Hochrisikogruppe in der Corona-Krise.

Agentur
sda
11.05.20 - 16:02 Uhr
Leben & Freizeit
Sitz isoliert in ihrem Schloss: Queen Elizabeth II., hier bei ihrer Ansprache zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945.
Sitz isoliert in ihrem Schloss: Queen Elizabeth II., hier bei ihrer Ansprache zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945.
KEYSTONE/EPA/BUCKINGHAM PALACE HANDOUT

Niemand wolle ihr Leben riskieren - schon gar nicht «mit Blick auf eine drohende zweite Infektionswelle» noch in diesem Jahr, zitierte die «Times» eine nicht näher genannte Quelle aus dem Umfeld der Königin. Es könnte der Zeitung zufolge die längste Abwesenheit der Queen in ihrer 68-jährigen Regentschaft werden.

Nach Angaben des Buckingham-Palastes ist Königin Elizabeth II. auch in der Isolation ziemlich fleissig. «Die Queen ist weiterhin beschäftigt», teilte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Königin sichtet täglich Regierungsdokumente. Einmal pro Woche telefoniert sie mit Premier Boris Johnson. Zur möglichen Länge des Aufenthalts der Queen in Windsor wollte der Palast sich nicht äussern. Solche Berichte seien «spekulativ».

Der Royal-Experte Andrew Morton sagte der «Sun», dass die Königin möglicherweise nie mehr ihre Pflichten wie gewohnt ausüben werde. «Es ist schrecklich traurig», so der Biograf. Das Virus werde nicht schnell verschwinden. «Es wird Monate, wenn nicht Jahre bei uns bleiben.» Er könne sich nicht vorstellen, dass die Königin unter diesen Umständen je wieder Botschafter empfange oder reise.

Ob sich die Queen wohl auf Schloss Windsor, das etwa eine Autostunde von der britischen Hauptstadt entfernt liegt, einsam fühlt? Zumindest Ehemann Prinz Philip ist an ihrer Seite. Er wird im kommenden Monat schon 99 Jahre alt und ist nicht bei so guter Gesundheit wie seine Frau. Erst kurz vor Weihnachten musste er für einige Tage in eine Londoner Klinik. Was er genau hatte, wurde nie mitgeteilt. Doch für fast 100 war auch Philip, der immer viel Sport gemacht hat und grossen Wert auf eine gesunde Ernährung legt, bislang noch ziemlich rüstig.

Der Herzog von Edinburgh verbringt die meiste Zeit, seitdem er seine offiziellen Aufgaben aufgegeben hat, auf dem englischen Landsitz Sandringham. Wegen der Pandemie wurde Philip aber schon vor Wochen per Hubschrauber nach Windsor gebracht. Das Paar wird dort Berichten zufolge von einem kleinen Stab von Mitarbeitern betreut - unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Mit ihrer Familie, darunter Enkel Prinz Harry (35) in den USA und Thronfolger Prinz Charles (71), sollen die beiden telefonisch oder per Videocall Kontakt halten.

Der Buckingham-Palast darf in diesem Sommer nicht besichtigt werden. Garten-Partys der Queen fallen ebenso aus wie ihre offizielle Geburtstagsparade «Trooping the Colour». Wann das normale Leben für Elizabeth II. und ihr Volk wohl weitergeht? Unklar. Grossbritannien ist inzwischen das Land mit den meisten Corona-Todesopfern in Europa.

Anfang April rief sie ihre Landsleute in einer historische Rede zum Durchhalten auf. «Es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein», sagte die Queen. Und sie betonte in ihrer Rede an die Nation: «We shall meet again» - Wir werden uns wiedersehen.

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