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Spitex: «Unsere Telefone laufen zurzeit heiss»

Ältere Menschen gehören, was das Coronavirus betrifft, zur Risikogruppe. Deshalb ist Umdenken Pflicht, auch für die Spitex. Dort ist man vorbereitet.

Südostschweiz
19.03.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Ältere Menschen sollen zurzeit daheim bleiben. Die Spitex klärt auch auf.
Ältere Menschen sollen zurzeit daheim bleiben. Die Spitex klärt auch auf.
SYMBOLBILD PIXABAY

Das Coronavirus betrifft uns alle. Auch die Spitex musste sich Gedanken machen, besonders weil sie oft mit Menschen aus der Risikogruppe zu tun hat. Doch sie weist auch darauf hin, dass sie auf die Situation vorbereitet ist, Pandemieplan sei Dank. Radio Südostschweiz hat mit Monika Schnotz, Co-Geschäftsführerin des Spitexverbandes Graubünden, über die aktuellen Herausforderungen gesprochen.

Was bedeuten die neuen Massnahmen für die Spitex? Sie sind ja relativ oft bei älteren oder geschwächten Menschen zuhause.

Für uns ist die Situation nicht so ausserordentlich, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Unsere Fachleute sind sich gewohnt, zu älteren Menschen und Risikopatienten nach Hause zu gehen, die krank sind. Unser Personal ist ausgebildet worden, sich selber, aber auch die Patienten zu schützen.

Gibt es jetzt Dinge, die Sie nicht wie gewohnt machen können, mussten Sie Vorkehrungen treffen?

Gewisse Dienstleistungen wurden auf ein Minimum reduziert. Grundsätzlich läuft aber alles wie normal. Wir haben ganz klare Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für die Spitex. Die sind öffentlich einsehbar, auch auf unserer Homepage.

Wo mussten konkret Dinge geändert werden?

Ändern müsste man etwas, wenn man jemanden betreut, der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Da hat man ganz klare Vorgaben, wie man sich zu verhalten hat.

Gibt es Massnahmen, die für Ihre Angestellten schwer umzusetzen sind?

Nein. Sie sind ja geschult und gut informiert, die Betriebe sind auch gut organisiert. Es ist schön zu sehen, wie die Organisation und der Zusammenhalt funktioniert. Zum Beispiel der Mahlzeitendienst. Ältere Personen, die für sich selber nicht mehr kochen können, können Mahlzeiten bestellen. Das wird sehr häufig von anderen Senioren verteilt. Das geht nun natürlich nicht mehr. Die älteren Leute sollen nicht mehr nach draussen gehen. Deshalb planen wird dies zurzeit um, sodass andere Freiwillige dies übernehmen können. Und das funktioniert bis jetzt sehr gut.

Wie haben die älteren Leute auf diese Massnahmen reagiert?

Natürlich gibt es Rückfragen. Es ist jetzt unsere Aufgabe, zu informieren und Sicherheit zu vermitteln. Unsere Telefone laufen zurzeit heiss.

Ist es auch Ihre Aufgabe, den älteren Leuten die Einsamkeit zu nehmen?

Das ist immer ein Thema. Menschen, die von uns betreut werden, sind häufig nicht mobil. Das ist nichts Aussergewöhnliches in der jetzigen Situation. Kommunikation ist trotzdem sehr wichtig, die Leute möchten aufgeklärt werden, deshalb händigen wir auch die Hinweise des BAG aus.

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