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Blutspenden trotz Coronavirus?

Das Coronavirus schränkt zurzeit das Freizeitprogramm vieler Menschen ein, weil Veranstaltungen abgesagt wurden. Blutspenden geht aber noch – ohne Gefahr.

04.03.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Trotz Coronavirus können alle Blutspendeaktionen im Kanton Graubünden durchgeführt werden.
Trotz Coronavirus können alle Blutspendeaktionen im Kanton Graubünden durchgeführt werden.
PIXABAY

Wer Blut spendet, rettet Leben – auch in Zeiten des Coronavirus. Die Blutspendeorganisationen sind deshalb darauf angewiesen, dass gesunde Menschen an Blutspendeaktionen teilnehmen und sich nicht aus Angst zurückhalten. Beim Blutspendezentrum im Kanton Graubünden merkt man die Verbreitung des Coronavirus noch nicht, wie es auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» heisst. Sonja Heer, die Geschäftsleiterin von «Blutspende SRK Graubünden», hofft, dass sich dies auch nicht ändern wird. «Wir haben aber Angst, dass Menschen, die gesund sind und Blut spenden könnten, nicht kommen.»

Die Angst, sich über Blutspenden am Coronavirus anzustecken, ist unberechtigt, wie es auf der Webseite von «blutspende.ch» heisst. Coronaviren werden über Tröpfchen (Niesen und Husten) übertragen, weshalb es keinerlei Anhaltspunkte gibt, dass die Viren über das Blut weitergegeben werden können. Ausserdem dürfen nur gesunde Menschen Blut spenden. Spenderinnen und Spender mit Erkältungs- oder Grippesymptomen werden nicht zur Blutspende zugelassen. Dies sei jedoch immer so und habe nichts mit dem Coronavirus oder mit der laufenden Grippesaison zu tun, erklärt Heer. Generell gelte auch, dass eine Spende erst wieder möglich sei, wenn man mindestens 14 Tage symptomlos ist.

Neue Arbeitsabläufe wegen Coronavirus

Im Blutspendezentrum im Kanton Graubünden wurden aufgrund des Coronavirus einige Massnahmen getroffen. Spenderinnen und Spender werden neu bereits an der Türe über ihren Gesundheitszustand befragt, bevor sie hereingelassen werden. Anschliessend wird der Gesundheitszustand detailliert ermittelt, bevor der Spender weiter in das Spendelokal geführt wird. Bisher war dieses Prozedere weniger streng – die Menschen wurden nicht schon beim Eingang abgefangen. «Wir achten zudem darauf, dass nicht zu viele Menschen gemeinsam im Raum sind», so Heer. Bis auf diese Abläufe gab es keine weiteren Massnahmen «Wir sind auch immer im Kontakt mit dem Kanton Graubünden und haben die Erlaubnis, dass wir Blutspendeaktionen weiterhin durchführen können», so Heer.

Weil die Blutspenden während der Grippesaison ohnehin geringer sind als sonst, sind die geplanten Aktionen für das «Blutspende SRK Graubünden» sehr wichtig, sagt Heer. Die nächsten finden in Surava, Sta. Maria und Savognin statt.

Jährlich werden im Kanton Graubünden rund 6500 Blutentnahmen à 450 ml gemacht. Schweizweit brauche es rund 800 Entnahmen pro Tag, damit die Versorgungssicherheit aufrechterhalten werden könne, so Heer. «Das Lager muss immer grösser sein, als der Verbrauch.» (can)

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