Zwei internationale Titel für Bündner Kühe

Die Freude ist gross, dass in diesem Jahr die beiden Bündner Vertreterinnen die Schön-Euter-Titel gewinnen konnten. Der Titel in der Kategorie der Senioren-Kühe geht an ein Tier der Familie Arpagaus aus Valera. Bei den jüngeren war es die Kuh von der Familie Flurin aus Serneus, die den Titel ergatterte. «Diese wurde am Schluss sogar Dritte bei der Champion-Wahl», erzählt Andreas Walser.

Die Züchterfamilien arbeiten das ganze Jahr mit Leib und Seele mit den Tieren zusammen und züchten sie. Für sie ist alleine die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb eine grosse Ehre. Umso schöner, wenn dann das eigene Tier auf europäischem Niveau so einen Wettbewerb gewinnt. «Das macht viel Freude und gibt dem Betrieb auftrieb, denn das Ganze hat auch einen Werbeeffekt. Man spricht über diese Betriebe», so Walser.

30 Kilo Milch am Tag

Schöne und gute Euter sind vor allem für die Milchproduktion sehr wichtig. Die Kühe von Andreas Walser geben im Durchschnitt etwa 30 Kilo Milch am Tag. «Eine Kuh wird eine gewisse Zeit gemolken. Im Idealfall 120 Tage. Dann wird sie brünstig, also besamt», erklärt Walser. Das mache man heute meist künstlich, ausser der Betrieb habe ein Natursprungstier. «Dann wird sie bestenfalls trächtig und hat neun Monate später wieder ein Kalb.» Eine Kuh werfe fünf teilweise aber auch über zehn Kälber, erklärt Walser. «Wir haben Kühe, die über 100'000 Kilogramm Milch produziert haben. Diese haben sicher schon zehn, elf oder zwölf Kälber geworfen.»

Eine Milchkuh werde im Durchschnitt etwa sechs bis sieben Jahre alt. Grundsätzlich könne sie aber auch 15 Jahre alt werden, wenn sie gesund bleibe und immer wieder trächtig werde. «Das ist auch eine Stärke vom Braunvieh, dass man eine Kuh relativ lange nutzen kann», so Walser.

Bündner Milch im Lebensmittelladen

Die Milch wird dann an die Produzentenorganisation verkauft. «Wir Produzenten haben uns zusammengeschlossen. Das war, als die Milchkontingentierung aufgehoben wurde. Da dachten wir, wir sollten unser Angebot bündeln», sagt Walser. Diese Organisation verkaufe die Milch dann an die Verarbeiter, wie Emmi, Telsa etc. «Es kann also durchaus sein, dass die Milch Zuhause auf dem Tisch von unseren Tieren kommt.» Bei ihm werde die Milch zweimal täglich abgeholt. Allerdings gehe diese oft nach Landquart in die Raclette-Käserei. (hin)