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Eichhörnchen und Co. gesucht

Viele Wildtiere leben vor unserer Haustüre, und doch wissen wir wenig über sie. «Wilde Nachbarn Unterengadin» möchte dies nun ändern und ruft zur aktiven Beobachtung auf.

25.12.19 - 09:00 Uhr
Leben & Freizeit
Wildtiere, wie etwa der Fuchs und das Eichhörnchen, lassen sich leicht beobachten.
Wildtiere, wie etwa der Fuchs und das Eichhörnchen, lassen sich leicht beobachten.
SYMBOLBILD PIXABAY

Gebirge, Wälder, Flusslandschaften und Landwirtschaft: Das Unterengadin zeichnet sich durch eine einmalige Landschaft und Natur aus. Doch unser Wissen über das Vorkommen und die Verbreitung der tierischen Mitbewohner ist begrenzt. Oder wussten Sie, dass unser Eichhörnchen von dem etwas grösseren, kräftigeren Nordamerikanischen Grauhörnchen bedroht wird?

Viele Wildtiere leben vor unserer Haustüre. Vierzig der neunzig Säugetierarten, die in der Schweiz vorkommen, besiedeln auch das Siedlungsgebiet. Das Projekt «Wilde Nachbarn Unterengadin» will Wildtiere in und um unseren Siedlungsraum erlebbar machen. Dazu werden gemeinsam mit der Bevölkerung Wildtierbeobachtungen gesammelt. Auf engadin.wildenachbarn.ch können Interessierte ihre Beobachtungen melden oder herausfinden, welche Wildtiere in der Nähe von ihrem zu Hause oder an ihrem Arbeitsort schon beobachtet wurden. Eine Galerie zeigt Bilder von Wildtieren im Unterengadin und es gibt Tipps, wie man selber Igel, Fuchs und Co. auf die Spur kommen können.

Natur vor der Haustüre

Wildtiere, wie etwa der Fuchs und das Eichhörnchen, lassen sich leicht beobachten. Andere, wie Wiesel und Spitzmäuse, bekommt man nur selten zu Gesicht. Viele Wildtiere leben versteckt oder nachtaktiv und werden deshalb von der Bevölkerung nicht wahrgenommen. Auf der Internetseite kann man daher auch eine Wildtierkamera mieten. Alle Beobachtungen können anschliessend auf einer Karte eingetragen werden.

Die Internetseite unterengadin.wildenachbarn.ch ist aber nicht nur eine Plattform, um Wildtierbeobachtungen zu registrieren. Sie informiert auch über die Biologie der Wildtiere, die im Unterengadin vorkommen, und was zu ihrem Schutz unternommen werden kann.

Ein gemeinsames Projekt

«Wilde Nachbarn Unterengadin» verfolgt drei zentrale Ziele: Zum einen soll die Bevölkerung die grosse Vielfalt an Wildtieren im Siedlungsraum kennenlernen. Dann sollen Wissenslücken geschlossen werden. Und schliesslich soll aufgrund der gesammelten und analysierten Daten eine Grundlage geschaffen werden, um die Wildtiere im Siedlungsraum gezielt zu fördern. Das Angebot «Wilde Nachbarn» wurde vom Verein StadtNatur erarbeitet. Das Schwesterprojekt «StadtWildTiere» wird in Zürich bereits seit dem Jahr 2013 von der Bevölkerung rege genutzt.

Im Unterengadin wird das Projekt von der Stiftung «Pro Terra Engiadina» getragen. Auskunftsperson ist Angelika Abderhalden aus Zernez. Die Trägerschaft soll noch auf weitere Organisationen und kantonale Ämter ausgeweitet werden.

Geplant ist ausserdem die Zusammenarbeit mit den Jagdvereinen und je nach Thema mit weiteren Interessierten und Naturschutzorganisationen. Sämtliche Daten werden in die nationale Datenbank eingespeist und stehen den Behörden, aktiven Naturschutzkreisen und der interessierten Bevölkerung zur Verfügung.

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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Dass hier Wildtiere im Siedlungsraum "gefördert" werden sollen (auch noch durch öffentliche Gelder "gefördert"?), finde ich komisch, denn andererseits tut dieser denaturierte Siedlungsraum Tieren nicht gut (Laubbläser/Rasenmäher - ganzjährig wie in meinem "Wohnquartier" statt Verbot, wie es Club of Rome fordert -, keine Nischen/Rückzugsmöglichkeiten, Katzen zuhauf für grässlichen Garaus, Frösche bzw. Kröten, die in Lichtschächte fallen oder sinnlos vor Hauseingängen stranden, im kahlen Strassenghetto plattgemacht werden, nachtaktive Tiere, die im Lichtersmog desorientiert umherirren) und zudem seien sie im Siedlungsraum unerwünscht und gefährlich (SO 24.12.2019, Seite 10), man solle sie fernhalten, keine Essensreste in Kompost und Abfällen draussen, und in der Warmsaison (die ja bald tendenziell das ganze Jahr dauern dürfte) keine wassergefüllten Topfpflanzenuntersetzer, kein Wasser in Gefässen überhaupt, wegen der Tiger-/Buschmücken, die trotzdem schon das alpine Glarnerland besiedeln.
Leute, merkt ihr nicht, dass es so eher Sisyphus wird, nicht geht, dass es einen Systemwechsel/Turnaround braucht - aber rechtzeitig, nicht erst wenn es nichts mehr nützt, zu spät ist?
Wir sind doch eigentlich nur noch Roboter, Plastic People, zu wenig intelligent, um die Künstliche Intelligenz (KI) zu verhindern unseres Überlebens willen. Übrigens, nun sickerte in einem Nato-Papier durch, was ich seit Jahren schreibe: 5G wird nicht für sprechende Kühlschränke gebraucht (wer glaubte denn diesen Vorwand-Bluff-Quatsch auch ausser Mickey Mouse), sondern für des US-Militärs Weltkrieg.

SO-Reporter

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