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Enthemmt durchs Museum gehen - nun möglich in Bern

Hemmungen - diesem Thema widmet das Museum für Kommunikation in Bern eine neue Ausstellung. Die neue Schau ist eher ein Erlebnisparcours als eine konventionelle Ausstellung, wie sich am Mittwoch bei einem Rundgang für Medienschaffende zeigte.

Agentur
sda
13.11.19 - 15:00 Uhr
Leben & Freizeit
Hier heisst es Hemmungen ablegen: Gleich müssen Besucher der Berner Ausstellung auf einer Bühne eine kleine Show bieten.
Hier heisst es Hemmungen ablegen: Gleich müssen Besucher der Berner Ausstellung auf einer Bühne eine kleine Show bieten.
MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION/DIGITALEMASSARBEIT

Ganz am Anfang des Parcours wird beispielsweise jede Besucherin und jeder Besucher aufgefordert, sich im fiktiven Hinterbühnenbereich eines Aufführungsraums anzumelden. Hat man das getan, erhält man eine Aufgabe.

Auf der eigens für die Ausstellung eingerichteten Bühne muss man danach vor anderen Besuchern eine kleine Schau bieten, etwa Luftgitarre spielen. An der Ausstellung kann man also auch Applaus einheimsen, wenn man die eigenen Hemmungen überwindet.

Etwas später werden die Ausstellungsbesucher aufgefordert, zusammen mit anderen Besuchern potenziell peinliche Situationen durchzuspielen. Dies an einer Art Spieltisch.

Zu einem Erlebnis wollen die Ausstellungsmacher die Schau auf diese Weise machen, wie sie anlässlich des Medienrundgangs sagten. Keine theoretische Abhandlung des Themas solle die Schau sein.

Klassische museale Vermittlung gibt es allerdings in der räumlich eher kleinen, aber reichhaltigen Schau dennoch: Etwa mit Schaukästen zu Gegenständen, welche allenfalls geeignet sind, den einen oder die andere erröten zu lassen. Gerät ist etwa zu sehen, mit dem Ärzte Menschen Fett absaugen.

Und auf zahlreichen Bildschirmen und via Lautsprecher ist zu hören und zu sehen, was ganz normale Leute zu Tabuthemen sagen und wie sie damit umgehen. Ein Abteil ist dem Thema Sexualität gewidmet.

Hemmungen - auch etwas Positives

Anderthalb Jahre arbeiteten Museum und externe Szenografen an der Schau. Wie Museumsdirektorin Jacqueline Strauss sagte, dachten die Konzepteure zuerst eher an die unangenehmen Seiten der Hemmungen. Mit der Zeit wurde immer deutlicher, dass Hemmungen wertvoll sind, weil sie in der Gesellschaft das Zusammenleben ermöglichen.

Am Schluss der Ausstellung geben von den Machern befragte Leute Tipps, wie sie mit Hemmungen respektive peinlichen Momenten umgehen. «Ich lache sie meistens weg», sagt einer. Vorbereitung auf eine bestimmte Situation sei das A und O, sagen andere.

«Schweinehunde und Spielverderber - Die Ausstellung über Hemmungen» wird am Freitag fürs Publikum eröffnet und dauert bis zum 19. Juli 2020.

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