×

Illegaler Aschen-Entsorgung wird Riegel geschoben

In den Bündner Alpen liegt die Asche von zahlreichen Verstorbenen. Illegalerweise. Jetzt wird gegen das Verstreuen aus der Luft vorgegangen.

Südostschweiz
10.11.19 - 13:31 Uhr
Leben & Freizeit
Auch in Graubünden wird immer wieder die Asche von Verstorbenen verstreut.
Auch in Graubünden wird immer wieder die Asche von Verstorbenen verstreut.
SYMBOLBILD PIXABAY

Weil Flugbestattungen in Deutschland verboten sind, weichen die Bestatter laut der «Sonntags Zeitung» seit Jahren auf den Schweizer Luftraum aus. Dabei transportierten sie die Asche von Verstorbenen mit Kleinflugzeugen in die Schweiz und schütteten die Urnen über den Alpen aus.

Ein Bestatter aus Bayern fliege rund 30-mal pro Jahr mit bis zu zehn Urnen unter anderem in die Schweiz und schütte deren Inhalt meist über den Bündner Alpen aus.

Georg Thomann vom Amt für Natur und Umwelt Graubünden (ANU) wusste nichts von kommerziellen Anbietern. Thomann sagte gegenüber der Zeitung: «Solche Bestattungen sind meiner Ansicht nach gestützt auf die eidgenössische Umweltschutzgesetzgebung ganz klar nicht erlaubt und damit illegal.» Es handle sich um eine «illegale Abfallentsorgung». Das Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl wolle nun handeln und die fehlbaren deutschen Bestatter allenfalls zur Verantwortung ziehen, hiess es.

Die Asche eines Verstorbenen sei auf einem Friedhof oder einer dafür vorgesehenen Anlage auszubringen. Gleichzeitig verletzen Flugbestattungen laut Thomann aber auch das im Umweltschutz geltende Vorsorgeprinzip. Emissionen, wozu auch die ausgeschüttete Asche gehöre, seien so weit wie möglich zu begrenzen. (phw)
 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

SO schreibt:
Gleichzeitig verletzen Flugbestattungen laut Thomann aber auch das im Umweltschutz geltende Vorsorgeprinzip. Emissionen, wozu auch die ausgeschüttete Asche gehöre, seien so weit wie möglich zu begrenzen.
Ich schreibe:
Vorsorgeprinzip? Diese Flugzeugabgase und Aschen passen nicht zum Luftkurorte-Prinzip in der Schweiz. Allerdings erst recht nicht die andere Asche, ein weit grösseres Problem, auch gemäss obigem Zitat, um das sich in der Schweiz WER kümmert?
Kürzlich ein SO-Leserbrief thematisierte die Giftigkeit der Zigarettenstummel (gemäss WHO), zudem ist in der Schweiz Radon ein Thema schon lange. Dass wir aber laufend die ASCHE einatmen dürfen, auch weil die Aschenbecher (an Hauseingängen, an Ladeneingängen wie dem Chur-Westend-Shoppingcenter beidseitig grossvolumig) "strategisch geschickt" ziemlich auf Nasenhöhe postiert sind, diese ASCHE aber radioaktiv ist, MEHR Polonium enthält als der Zigaretten-Filter und der Zigaretten-Hauptstrom zusammen
(Radon in der Atemluft fördert das Entstehen von Lungenkrebs. Doch die dafür verantwortliche Strahlung stammt nicht vom Radon, sondern vom Polonium. Im Gegensatz zum Radon kann sich Polonium in der Lunge anreichern), obwohl die meisten Raucher vor allem durch radioaktive Verstrahlung und weniger durch die tausende zwar auch potenten Gifte Lungenkrebs etc. entwickeln dürften (vgl. auch Litvinenko), wer kümmert sich darum?
https://www.lenntech.de/pse/elemente/po.htm
https://www.sueddeutsche.de/panorama/warum-tabak-radioaktiv-ist-ein-rau…
Meine Fragen:
Wenn man in der Schweiz strenge Nichtraucherschutz-Gesetze hat, wenn Asche aus Flugzeugen als illegale Abfallentsorgung gilt (im Gegensatz zu Kerosin), wenn Radon längst ein Thema ist: WARUM stehen und hängen die Aschebehälter praktisch überall, die diese feine leichte Asche - erst recht bei Wind - sehr weit streuen?
Müsste man die nicht entfernen - oder zumindest anders bauen UND mit einem Bindemittel (ich weiss nicht ob Wasser genügt) füllen?

Mehr zu Leben & Freizeit MEHR