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Trash-TV ohne TV, dafür mit Sinn

Was vor zehn Monaten als Bieridee in die Runde geworfen wurde, geht heute Abend auf Sendung: «Millennials in Paradise» heisst das Reality-Format, das vier Bachelor-Studierende der Fachhochschule Graubünden auf die Beine gestellt haben.

Südostschweiz
07.10.19 - 16:10 Uhr
Leben & Freizeit

Wer sind diese Millennials wirklich? Wie ticken Sie, was bedrückt sie, was widerspricht den geläufigen Vorurteilen? Fragen wie diese versuchten vier Multimedia Production-Studierende der Fachhochschule Graubünden im Rahmen eines Projekts zu beantworten. Entstanden ist ein siebenteiliges Reality-Format, das die Generation Y so zeigen soll, wie sie ist. Heute Abend geht die erste Episode Online.

Der Trailer zu «Millennials in Paradise»:

Acht Charaktere - eine Generation

Die Idee für das zweisemestrige Projekt entstand wenige Wochen nach Beginn des Bachelorstudiums in Chur. «Wir wollten mit dem neuartigen und Social-Media-gerechten Format aufzeigen, was hinter all den Vorurteilen gegenüber der Generation steckt und die Gesellschaft dazu auffordern, sich vom Schubladen-Denken zu lösen», sagt Mitproduzentin Lorena Wahrenberger gegenüber «suedostschweiz.ch».

Für das Porträt der Millennials-Generation rekrutierten die Studierenden acht einander fremde Kandidatinnen und Kandidaten und verbrachten mit ihnen eine Woche auf Mallorca. Während die Lebensstile und kulturellen Hintergründe unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet die Kandidaten lediglich der Fakt, dass sie derselben Generation angehören.

Scheitern als Erfolgsrezept

Vonseiten der Fachhochschule Graubünden zeigt man sich über das Webserie-Experiment erfreut.«Wir bilden junge Medien-Ingenieurinnen und -Ingenieure nicht darin aus, althergebrachte Formate einfach zu kopieren. Wir ermutigen sie dazu, etwas zu wagen, Neues auszuprobieren, einmal vielleicht zu scheitern und ein anderes Mal dafür zu reüssieren», sagt der verantwortliche Modulleiter Thomas Weibel in der «Werbewoche».

Die FHGR-Studierenden konnten mit ihrer Trash-TV-Idee die Verantwortlichen des «Blick» überzeugen, die das Vorhaben der vier Studis tatkräftig unterstützen. Dadurch erhält das Projekt in der Deutschschweiz eine erhebliche Medienpräsenz. Alleine im vergangenen Sonntagsblick waren fünf Seiten dem Projekt gewidmet. «Dass innert so kurzer Zeit, etwas derart Grosses entstehen würde, hätte niemand von uns gedacht, auch wenn wir immer daran geglaubt haben» sagt der Bündner Demian Spescha.

Musste es Mallorca sein?

Gerade in Zeiten, in denen weltweit jeden Freitag tausende Millennials auf die Strasse gehen, um für den Klimaschutz zu demonstrieren, mutet es etwas seltsam an, dass die Show auf Mallorca realisiert wurde. Weshalb nicht im Engadin oder im Safiental? «Wir wollten den Rahmen eines herkömmlichen Studienprojekts sprengen und den Kandidaten ein Ferienerlebnis bieten. Die Teilnehmer sollten aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden und wir wollten ihnen auch etwas bieten, da sie kein Geld für ihre Teilnahme erhalten», führt Wahrenberger aus.

Ob «Millennials in Paradise» nach der aktuellen Serie im kommenden Jahr fortgesetzt wird, ist aktuell noch unklar. «Unser Team ist hoch motiviert und gute Ideen wären schon vorhanden, aber wir schauen jetzt erst einmal, wie die Webserie beim Publikum ankommt», sagt Wahrenberger weiter. Die erste Folge erscheint heute Abend um 21 Uhr auf Instagram von «Millennials in Paradise» und «blick.ch». (bae)

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