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Deshalb habt Ihr zurzeit so viele Mückenstiche

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, aber die Mücken in Graubünden sind weiterhin aktiv. Sie zeigen sich gar aggressiver als im Hochsommer. Ein letztes Aufbäumen sozusagen - auch von den Tiger- und asiatischen Buschmücken.

Südostschweiz
27.09.19 - 14:00 Uhr
Leben & Freizeit
Sie ist nicht gerade bliebt: Die Mücke.
Sie ist nicht gerade bliebt: Die Mücke.
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Obwohl es kühler wird, stört in diesen Tagen in so manchen Bündner Schlafzimmern ein leises Surren die Nachtruhe. Mücken sind zurzeit besonders aktiv und stechen gerne zu. «Es ist die letzte Gelegenheit für die Mücken zur Nahrungssuche. Beziehungsweise, um Blut für die Entwicklung der Eier zu suchen», sagt Marco Lanfranchi, der beim Amt für Natur und Umwelt als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist, gegenüber Radio Südostschweiz. Eine Erleichterung der Mückenplage ist aber bald in Sicht, denn wenn es noch etwas kühler wird, sind Stechmücken nicht mehr aktiv.

Mittlerweile sind in Graubünden nicht mehr nur einheimische Mücken zu finden. Seit gut drei Jahren überwacht das Amt zusammen mit ausgewählten Gemeinden das Vorkommen von Asiatischen Stechmücken. Mittels Eierfallen werden unter anderem Tigermücken erfasst.

Die wichtigsten Fakten zur Tigermücke:

In den erwähnten Fallen landen laut Lanfranchi aber nicht nur Tigermücken, sondern auch asisatische Buschmücken. Sie sei der Tigermücke in Aussehen und Verhalten recht ähnlich. «Buschmücken kommen im Kanton mittlerweile sogar häufiger und regelmässiger vor als Tigermücken.» Wie Lanfranchi sagt, ist die Buschmücke besser an das Bündner Klima angepasst. Ihre Saison sei deshalb länger und beginne bereits im Frühjahr.

Besonders im Misox und im unteren Puschlav, sind zurzeit asiatische Buschmücken zu finden. Dies aufgrund des Klimas. «Aber auch im Bündner Rheintal haben wir sie nun häufiger gefunden», sagt Lanfranchi.

Vorsicht ist angebracht

Theoretisch könnte die asiatische Buschmücke ganz schön gefährlich werden, denn Laborergebnisse haben laut Lanfranchi gezeigt, dass sie Krankheiten übertragen kann. Praktisch gehe man aber davon aus, dass diese Krankheitsübertragung in der Natur in Graubünden keine grosse Rolle spiele.

«Angst haben muss man keine», sagt Lanfranchi, «Vorsicht ist aber dennoch angebracht.» Es gehe vor allem darum, dass sich die asiatische Buschmücke und die Tigermücke nicht in Graubünden etablieren können und allfällige Brutstätten eliminiert würden.

Beide Mückenarten leben am liebsten in kleinen Wasseransammlungen rund um Häuser und in Siedlungsgebieten. Deshalb gilt:

  • Von April bis September sollten jegliche Behälter im Garten, die sich mit Wasser füllen könnten, vermieden werden: die Behälter umkippen oder überdacht lagern.
  • Unterteller, Kinderplanschbecken, Tränken usw. müssen mindesten einmal in der Woche austrocknen.
  • Regenwassertonnen sollten hermetisch abgeschlossen werden und nur bei Regen geöffnet werden.
  • In Teichen und Fliessgewässern kann sich die Tigermücke nicht entwickeln: Fische und Amphibien fressen die Larven.
  • Die Mückenlarven können sich auch in Felsspalten oder Löchern, in denen Wasser steht, entwickeln. Diese sollten also mit Sand gefüllt werden.

(rac)

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