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So wird zukünftig auf Murgänge aufmerksam gemacht

Bei Lawinen oder Überschwemmungen gibt es sie schon länger. Nun soll mit einem Warnsystem auch auf Murgänge und Rutschungen aufmerksam gemacht werden. Gerade in Graubünden könnte das System viel bewirken.

Südostschweiz
20.08.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Val Parghera Rutsch Murgang
Für nächstes Jahr der Bund ein neues Frühwarnsystem für Murgänge.
MARCO HARTMANN

Momentan wird der Kanton Graubünden von starken Regengüssen heimgesucht. In der letzten Woche mussten einige Strassen wegen Steinschlägen oder Murgängen gesperrt werden. Starke Niederschläge werden sich in der Zukunft häufen, erklärt Christian Wilhelm, Bereichsleiter Naturgefahren beim Bündner Amt für Wald und Naturgefahren. Deshalb werde ab nächstem Jahr gesamtschweizerisch ein Frühwarnsystem für Murgänge und Rutschungen gestartet.

«Das System ist ähnlich wie die Warnung vor Lawinen oder Hochwassern. Es soll nun auch vor Murgängen oder Rutschungen warnen», erklärt Wilhelm. «Bei diesem System arbeitet man mit bereits vorhandenen Daten der Niederschläge und Böden. Zusammen mit den Meteowarnungen von MeteoSchweiz schaut man, ob man vermehrt mit Rutschungen rechnen muss.»

Profitieren können laut Wilhelm Gemeinden, die Betreiber der kantonalen Strassen sowie die Rhätische Bahn. «Das ist eine gute Absicht vom Bund, welche wir vom Amt unterstützen.» Dieses Warnsystem brauche aber Zeit, um genaue Warnungen abzugeben. Dies geschehe nicht innerhalb weniger Monate.

Klimawandel im Blick

Die häufigeren Murgänge haben laut Wilhelm einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. «Man rechnet damit, dass es in Zukunft stärkere und auch häufigere Niederschläge geben kann. Eine klare Folge davon sind Murgänge und Rutschungen.»

Der Kanton habe auch vor diesem Frühwarnsystem schon einiges zur Prävention von Steinschlägen und Murgängen gemacht. «Wir haben auch bis jetzt bei starken Niederschlägen abgeschätzt, wo das Potential zu einem solchen Ereignis besteht. Die Gemeinden werden im Vorfeld informiert.»

Das Frühwarnsystem werde vom Bund im Januar 2019 gestartet. Einen genauen Fahrplan gebe es auch für Graubünden noch nicht. (nua)

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