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Geht ein Unterländer in eine Bündner Skihütte …

Was beim ersten Durchlesen als Witz scheint, ist Fakt. Der Sportjournalist Samuel Waldis ist eines Tages im vergangenen Winter in die Skihütte Feldis eingekehrt – und geblieben. Die Geschichte dahinter.

19.08.19 - 16:30 Uhr
Leben & Freizeit

Wir schreiben das Jahr 2018. Melanie Sulger Büel und ihr Partner Elias Koller entscheiden sich auf Anfrage vom Skiclub Feldis, dessen Skihütte zu pachten. Nach unkomplizierten Verhandlungen gab der Club grünes Licht und die beiden konnten zusammen mit Kollegin Lea Leuenberger loslegen. Alle vier «Bergbeizler» haben noch andere Jobs, aus monetären Gründen. Darum ist Leuenberger an diesem spätsommerlichen Tag, beim Besuch von «suedostschweiz.ch», abwesend. Der Start in der Wintersaison 2018/19 war überaus erfolgreich: «Da wollten die Leute auch gleich ihr Essen auf dem Tisch haben. Jetzt, im Sommer, nehmen es unsere Gäste ein wenig gemütlicher», sagt Sulger Büel. Noch vor dem Sommer wurde klar, dass sie den Betrieb nicht zu dritt stemmen können. 

Kurze Lesepause gefällig? Bitte sehr:

Die Bergbeizer von Feldis im Bewegtbildporträt. VIDEO MARCO HARTMANN

Gast wird zum Mitarbeiter

Sportjournalist Samuel Waldis war im Winter 2018/19 einer von vielen Gästen, die in der Bergbeiz eingekehrt waren. Die Hütte und er. Es sei eine Art Liebe auf den ersten Blick gewesen, erzählt der Zürcher, der meist über den FC Basel berichtet, mit leuchtenden Augen: «Und diese Ruhe hier oben, einfach genial!». Waldis liess die Hütte nicht mehr los – und umgekehrt. So ist er gekommen, um bis auf Weiteres zu bleiben. Und das ist auch gut so, denn seine Arbeitskollegen Melanie und Elias bekommen im Oktober Nachwuchs. Die Küche muss also neu besetzt werden. «Vor einigen Tagen habe ich geträumt, bei uns in der Küche zu sein. Darauf habe ich Melanie gesagt, dass wir das doch einfach probieren sollen. Und tatsächlich hat es funktioniert», sagt Waldis freudig.

Weitere Infos bekommt ihr im Beitrag von Radio Südostschweiz.

Beitrag: Annina Hartmann

Hartes Pflaster Gastronomie

Er sei sich durchaus bewusst gewesen, dass ein solcher Betrieb nicht «mit links» geführt werden könne, sagt Samuel Waldis im Interview: «Gastronomie ist ein hartes Pflaster, insbesondere hier in den Bergen auf knapp 2000 Metern». Doch die Lage der Hütte und der gute Teamgeist im «bunt zusammengewürfelten Haufen» entschädige für vieles. «Allein die Momente, wenn ich hier in der Hütte abends und morgens teilweise alleine bin. In Kombination mit dem Stadtleben unbezahlbar!» Sulger Büel und Koller übernachten im Gegensatz zu Waldis nicht immer in der Hütte. Sie haben ihre Wohnung in Feldis. Und das bleibt auch bis auf Weiteres so, denn ans Aufhören denkt hier niemand – trotz teilweise schwierigen und strengen Zeiten. (ham)

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