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Das Zigermeet erwartet Kampfflieger und 30'000 Gäste

Mitte August steigen in Mollis verwegene Piloten in die Luft. Die neuen Organisatoren holen über 40 Attraktionen ins Glarnerland.

Fridolin
Rast
25.07.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Vor dem Abheben: OK-Präsident Franz Alberti leitet die Zigermeet-Organisation und fliegt auch gern als Passagier.
Vor dem Abheben: OK-Präsident Franz Alberti leitet die Zigermeet-Organisation und fliegt auch gern als Passagier.
FRIDOLIN RAST

Das Zigermeet 2019 verspricht ein besonderes Programm. «Warbirds» könnte ein Motto sein für die Flugschau vom Freitag und Samstag, 16. und 17. August, in Mollis. Denn es sind 75 Jahre her seit der Invasion der Alliierten vom 6. Juni 1944 in der Normandie. Doch neben den Oldtimern spielen moderne Kampfflugzeuge eine grosse Rolle.

Und neu ist das Organisationskomitee mit Franz Alberti aus Mollis als Präsident. Er erklärt, warum nicht die Veteranen die Hauptrolle spielen: «Wir wollten wieder eine Airshow organisieren, und als aktuelles Thema bot sich die Kampfflugzeug-Beschaffung der Schweizer Armee an.»

Fliegen als Werbung

Tatsächlich sind fünf wichtige Kampfflugzeughersteller präsent, die sich positionieren wollen. Auch Saab, dessen Gripen der Bund allerdings bereits aus der Auswahl gestrichen hat. «Wir kämpfen aber noch darum, dass auch alle wirklich fliegen», so Alberti. Das sei nicht ganz einfach, denn die Lockheed F-35 müsste von der italienischen Armee kommen, die Boeing Super Hornet sogar von einem Flugzeugträger der US-Marine im Mittelmeer.

Fliegende Kisten, fliegende Riesen

Das zweitägige Zigermeet-Programm ist dicht. Fallschirmspringer, Delta- und Gleitschirmflieger inbegriffen sind es nicht weniger als 42 Piloten und Teams, die am Himmel über Mollis ihr Können zeigen. Etwa künden die Veranstalter Highlights an wie das Transportflugzeug A-400M, das Airbus seit 2010 produziert. Der Riesenvogel hat 37 Tonnen Nutzlast, gehört der deutschen Luftwaffe und kann in Mollis auch von innen angeschaut werden.

Es kommt der moderne PC-24-Jet von Pilatus, und es kommen natürlich die Veteranen. Etliche von ihnen hat die Schweizer Luftwaffe früher geflogen, die einmal Flieger- und Flugzeugabwehrtruppen hiess (siehe Box). Andere kommen aus Grossbritannien, den USA oder der ehemaligen UdSSR.

Es sind aber auch Änderungen möglich, wie Alberti erklärt: «Bei einem angemeldeten Oldtimer ist der Motor ausgestiegen, da ist keine kurzfristige Reparatur mehr möglich.»

Faszination Fliegen samt Vorbild

Was aber in einer Air Show selten sein dürfte: Es kommen auch lebendige Gänse und damit die echten Vögel, welche die Menschen seit undenklicher Zeit vom Fliegen haben träumen lassen. Christian Moullec aus der französischen Auvergne begleitet sie mit seinem Ultraleichtflugzeug.

Noch weniger Material, nämlich nur einen wenige Kilo schweren Gleitschirm, brauchen die Cracks der in Mollis ansässigen Gleitschirmschule Robair von Thomas Kühne. Sie werden am Freitag ihr Können zeigen. Und am Samstag schweben die Fallschirmspringer oder Paras der Schweizer Armee, als spezielle Attraktion am Samstag im Programm angekündigt. Nicht nur die Paras kommen aber, sondern auch die Vorzeige-Staffel, die Patrouille Suisse der Schweizer Luftwaffe.

Raumfahrer und Velofahrerinnen

Unter den Piloten ist auch ein besonderer: Am Freitagabend, 17. August, ab 18.15 Uhr hält der Schweizer Astronaut – und frühere Armeepilot – Claude Nicollier im VIP-Zelt einen Vortrag mit dem Thema «Failure is not an option» (Scheitern steht nicht zur Wahl). Tickets für die «very important person» gibt es «nur noch auf Anfrage», der übrige Online-Vorverkauf läuft noch bis 2. August.

Franz Alberti und sein Organisationsteam hoffen auf total 30 000 Besucher an den zwei Tagen. «Das 7. Zigermeet wird das bisher grösste, es stösst aber auch an Grenzen», sagt er. Doch die Vorbereitungen seien im Zeitplan, die Besucherströme geordnet.

Ab Netstal erreichen ÖV-Nutzerinnen und -Nutzer in wenigen Minuten den Flugplatz, ebenso wie von Süden her anreisende Glarner Autofahrende vom dortigen Parkplatz. «Aber am besten kommen sie alle mit dem Velo», sagt Alberti. Für die anderen sind Parkplätze in Glarus Nord parat. Ab jenem bei der Netstal Maschinen geht es zu Fuss, ab den anderen per Shuttlebus auf das Airshow-Gelände.

Damit alles glatt läuft, sind rund 500 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Das Budget liegt bei 1,2 Millionen Franken, sagt Alberti, «aber ohne Sponsoren wäre das nicht zu stemmen.»

Freitag und Samstag, 16./17. August, je 9 bis 17.30 Uhr, Flugplatz Mollis. Infos: www.zigermeet.ch

Flugzeuge der Schweizer Luftwaffe am Zigermeet
Von der Schweizer Luftwaffe sind etliche historische und aktuelle Flugzeuge zu sehen:
- Dewoitine D.26 von 1931, geflogen von der Patrouille Dewoitine aus Grenchen;
- Pilatus P3 der P3-Flyers, gebaut ab 1955;
- De Havilland Vampire Trainer (DH-115 Mk. 55) der Eastwings von 1956;
- Hunter von 1959 im Patrouille-Suisse-Kleid sowie Tiger-Hunter, beide von den FMA-Flyers des Flugzeugmuseums Altenrhein;
- Pilatus PC-7 der FMA-Flyers (1982);
- Boeing F/A-18 Hornet (Hornisse) Solo Display der Schweizer Armee (seit 1997 im Einsatz CH);
- Super-Puma: Das Display Team der Schweizer Armee fliegt einen Cougar der späteren, seit 2002 betriebenen Serie des schweren Helikopters. (fra)

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Die Schüler-Klima-Demos, über die noch vor ein paar Monaten so begeistert berichtet wurde, haben demzufolge nicht viel bewirkt, hahaha! War ja auch infantil.

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