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Das Raucherproblem ist immer noch gross

Zwischen 2001 und 2008 sei die Anzahl rauchender Menschen eher gesunken, sagt Tabea Bühler, Nikotinberaterin und Expertin für Tabakentwöhnung im Interview mit Radio Südostschweiz. Obwohl die Raucherzahlen derzeit stabil sind, würden die neusten Tendenzen aber wieder einen Anstieg zeigen.

Südostschweiz
31.05.19 - 17:05 Uhr
Leben & Freizeit
Rauchen, Zigaretten, Kent, Rauch, Nikotin, Stummel, Asche, Aschenbecher
Rauchen ist noch immer weit verbreitet.
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Von 2012 bis 2014 sind in Graubünden jedes Jahr 53 Männer und 35 Frauen an Lungenkrebs gestorben. Lungenkrebs habe somit die grösste Mortalitätsrate von allen Krebserkrankungen, führt Tabea Bühler, Nikotinberaterin und Expertin für Tabakentwöhnung, aus. «Wir haben sicher noch ein grosses Raucherproblem. Man kann zwar sagen, dass sich der Passivrauchschutz verbessert hat. Zudem steigt das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung allgemein». Nikotinabhängigkeit löse aber viele Krankheiten aus, die man eigentlich ganz einfach vermeiden könnte, wenn man den Einstieg ins Rauchen besser verhindern könnte.

Mehr Raucher als Raucherinnen

Zwischen 2001 und 2008 sei die Anzahl rauchender Menschen eher gesunken, jetzt seien sie stabil. Die neusten Tendenzen würden aber wieder einen Anstieg zeigen: «Vor allem mit den neuen E-Produkten gibt es Konsumenten, die beides konsumieren. Also die normalen Zigaretten und die neuen Nikotinprodukte wie E-Zigaretten», sagt Bühler im Gespräch mit RSO. Im Moment könne man davon ausgehen dass etwa 27 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer rauchen. Bei den Männern sind es etwa 31 Prozent, bei den Frauen mit 23 Prozent leicht weniger.

Auch in den Altersgruppen gebe es Unterschiede. Den grössten Anteil haben Junge zwischen 20 und 24 Jahren mit 38 Prozent, bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren seien es ungefähr 21 Prozent. Auch gut vertreten seien Leute zwischen 45 und 54 Jahren. Bei dieser Altersklasse sei zu erwähnen, dass der Ausstieg schwieriger wird, je länger man geraucht habe.

Für ein Werbeverbot

Auf die Frage, was für eine Minderung der Verbreitung von Nikotinabhängikeit getan werden kann, sagt Tabea Bühler: «Das Gesetz muss gut sein und ein besserer Jugendschutz betrieben werden. Zudem braucht es ein komplettes Werbeverbot für Nikotin- und Nikotinersatzprodukte». (ham)

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Passivraucher werden nicht genannt?
In den meisten Beizen und im ÖV ist zwar Rauchverbot, aber viele Raucher qualmen auf dem Balkon, weil sie ihren Gestank dann offenbar doch nicht in ihrer eigenen Wohnung haben wollen und der Nachbar der Nichtraucher ist wird so gezwungen eine mitzurauchen, sofern er nicht alle Fenster schliesst.
Nach geltendem Mietrecht kann man da leider nichts dagegen tun.

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