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Meimos Operation ist gut verlaufen

Bär Meimo musste am Samstag gesundheitlichen Untersuchungen unterzogen und kastriert werden. Der Tierarztbesuch im Arosa Bärenland hat etwas länger gedauert als ursprünglich gedacht. Fast ein Dutzend Ärzte und Assistenten standen im Einsatz.

Südostschweiz
14.04.19 - 10:00 Uhr
Leben & Freizeit

Im Arosa Bärenland wurde der Bär Meimo operiert. Wie schon bei der Behandlung von Napa waren erneut der Leitende Tierarzt Wolfgang Zenker und sein Team sowie der auf Zahnmedizin spezialisierte Tierarzt Dr. Matthias Seewald anwesend. Zunächst verabreichte Dr. Wolfgang Zenker ein narkotisierendes Mittel mithilfe eines Gewehrs. «Der Bär hat gefühlt, dass etwas los ist», sagt der Österreicher später. Danach musste Meimo auf den OP-Tisch transportiert werden - ein Kraftakt, da der Bär immerhin etwa 240 Kilogramm wiegt.

Nach der Stabilisation des Bären wurden Röntgenbilder von den Zähnen gemacht. Die Befunde führten zu folgenden Feststellungen: «Mundhygiene mangelhaft». Nach etwa 20 Röntgenbildern rechnete der Arzt damit, dass die Operation um Einiges aufwendiger wird als geplant. Zwei Eckzähne waren gebrochen und Nerven lagen frei. Des Weiteren war ein Unterkieferzahn verfärbt und benötigte eine Wurzelkanalbehandlung. «Das macht nicht mehr weh, weil der Nerv schon abgestorben ist. Es ist aber ein Problem, weil Bakterien eindringen können. Das kann zu Entzündungen führen», so der Arzt.
Zeitgleich wurde Meimo auf die Kastration vorbereitet. Diese konnte komplikationslos durchgeführt werden. Die Naht wurde in der Haut versenkt, so dass der Bär die Wunde nicht auflecken kann. Da der Bär nicht viel länger als zwei Stunden unter Narkose stehen sollte, musste die Operation vor dem Abschluss aller Zahnbehandlungen beendet werden. 

Komplizierte Operation

«Es war eine extrem herausfordernde Operation», zieht Zahnarzt Matthias Seewald Bilanz. Beim Unterkiefereckzahn sei es zu Komplikationen gekommen, weil er gebrochen sei. Der Zahn musste dann gezogen werden, während der zweite Zahnarzt den oberen Eckzahn gefüllt hat. Es habe aber alles gut geklappt. «Das Ziel war, dass Meimo möglichst bald schmerzfrei ist. Ich glaube, das haben wir erreicht», so Seeweld. Stefan Hoby zum Zustand von Meimo während der Narkose: «Meimo ist während der ersten Stunde stabil geblieben, aber danach ging seine Atmung auf vier Atemzüge pro Minute runter, was noch von seiner Winterruhe herrühren könnte. Wir mussten also medikamentös unterstützen. Aber ansonsten waren die Werte und die Durchblutung des Gewebes immer gut.» 

Auch Amelia muss unters Messer

Die Ärzte hoffen, dass die Wunden gut verheilen und sind froh, dass die zwei Zähne, die Meimo am meisten gestört haben, nun entfernt sind. Die Tierpfleger werden Meimo nun über sein Futter einige Medikamente verabreichen.
Amelia’s Operation wird in den nächsten Wochen stattfinden. Die Bärin wird ebenfalls kastriert, damit sie möglichst wenige weibliche Gerüche abgibt. So wird verhindert, dass in Graubünden wild eingewanderte Braunbären angelockt werden.
Womöglich können dann am selben Tag die letzten Behandlungen an Meimos Gebiss gemacht werden.

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