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Die Bügel sind sogar gratis

Dass gestern in Glarus Velobügel versteigert worden wären, war geflunkert. Dafür hat man um 13 Uhr hinter dem Medienhaus Bügelflaschen umsonst bekommen können.

Daniel
Fischli
02.04.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Keine Versteigerung gestern um 13 Uhr an der Ecke Gerichtshaus- und Zollhausstrasse in Glarus. Zwar hat die Gemeinde tatsächlich vor rund einem Monat bekannt gegeben, dass einige der umstrittenen Velobügel wieder abmontiert werden sollen. Dass sie, wie in der Ausgabe von gestern angekündigt, hinter dem Medienhaus für einen guten Zweck versteigert werden sollen, war aber natürlich ein Aprilscherz.

Vorbeikommen hat sich trotzdem gelohnt. Für die beiden Schüler Terence Wezel aus Haslen und Kaj Weibel aus Mollis hat eine Bügelflasche Gazosa dabei herausgeschaut. Und für Frau Weber aus St. Gallen, die ihren Vornamen nicht verraten will, eine Flasche Adler-Bügelspez. Sie sei aber jedenfalls nicht extra für die Auktion von St. Gallen nach Glarus gereist, versicherte Frau Weber.

Interveniert der Kanton?

Fridolin Hauser aus Näfels hat sich per E-Mail gemeldet und will «aus zuverlässiger Quelle» erfahren haben, der Kanton und die Gemeinde Glarus Nord würden bei der Gemeinde Glarus gegen die Versteigerung der Velobügel vorgehen. Baudirektor Kaspar Becker und Gemeinderat Bruno Gallati hätten Verwendung für die Bügel als Geländer zur Sicherstellung des Fahrtsweges entlang des vierten Gedenksteins in der Risi in Näfels. «Den Rest liefern sie in die Missionen nach Afrika», teilt Hauser mit.

Ausdrücklich kein Scherz ist aber eine mit dem Datum von gestern von der Gemeinde Glarus verschickte Medienmitteilung. Darin kündigt sie «Stadtspaziergänge zur Parkierung» an. «Bei einem gemütlichen Stadtspaziergang in Gruppen bis acht Personen werden die wesentlichen Situationen vor Ort besucht. Anschliessend kann bei Kaffee und Gipfeli weiter diskutiert und gefragt werden», heisst es in der Medienmitteilung. Die Spaziergänge finden am 13. April statt. Anmelden kann man sich unter parkieren@glarus.ch.

Kein WC auf dem Walensee

Ebenfalls in der Ausgabe von gestern ist das schwimmende Toitoi-WC auf dem Walensee vorgestellt worden. Für den Fototermin ist es augenscheinlich tatsächlich aufgebaut worden. Dass es nun auf den Schweizer Seen anzutreffen wäre, war aber der Aprilscherz der Kollegen vom «Höfner Volksblatt». Und dass Donald Trump ein ausgewanderter Ennendaner Trümpi sein soll, hat «Geschichtenentwickler» Peter Meier ebenfalls frei erfunden. Sein Beitrag hat vom Scherz um die Velobügel so gut abgelenkt, dass sogar zwei Journalisten im Medienhaus darauf hereingefallen sind.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

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