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Mit Fotovergleichen die Landschaft erhalten

Mit der Aktion «Hase & co» setzen sich Pro Natura Graubünden und Glarus zusammen mit Partnern aus der Landwirtschaft für mehr Vielfalt in der Kulturlandschaft ein. Mit Fotovergleichen wollen sie aufzeigen, wie sich die Landschaft gewandelt hat und wie Lebensräume für Tiere und Pflanzen verschwinden. Mithelfen soll und kann dabei jeder.

Südostschweiz
25.03.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Pro Natura sucht Eure Bilder, um aufzuzeigen, wie sich die Landschaft verändert hat.
Pro Natura sucht Eure Bilder, um aufzuzeigen, wie sich die Landschaft verändert hat.
JOHANN CLOPATH

Trotz Bemühungen, die Biodiversität zu fördern, steht die Artenvielfalt im Landwirtschaftsgebiet unter Druck. Wie Pro Natura Graubünden in einer Mitteilung schreibt, ist der drastische Rückgang vieler Kulturlandarten, insbesondere der Insekten, alarmierend. Aus diesem Grund setzen sie sich zusammen mit Partnern aus der Landwirtschaft mit der Aktion «Hase & Co» mit Information und Aufwertungsmassnahmen für den Erhalt und die Förderung von Kleinstrukturen als Lebensräume ein. Für mehr Vielfalt in der Kulturlandschaft also.

Eröffnen will Pro Natura die Aktion mit einem Fotoprojekt. Mit Fotovergleichen soll der Kulturwandel, der zum schleichenden Verschwinden vieler kleiner Lebensräume für Tiere und Pflanzen führte, aufgezeigt werden. Pro Natura Graubünden erstellt zusammen mit der Fotostiftung Graubünden eine Ausstellung zum Thema Landschaftswandel, welche im Frühjahr 2020 in Chur lanciert wird. Alte Bilder aus den Fotoarchiven werden nachfotografiert, um die Veränderungen aufzuzeigen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Pro Natura Graubünden und Pro Natura Glarus rufen nun die Bündner und Glarner dazu auf, bei der Aktion mitzumachen. Wenn Ihr also beispielsweise einen Ort kennt, an dem ein Steinhaufen plötzlich verschwunden ist, eine Hecke geordnet wurde oder natürliche Unebenheiten wie Moränen eines Tages nicht mehr da waren, dann könnt Ihr Fotos davon an reporter@suedostchweiz.ch oder monika.jung@pronatura.ch schicken und Eure Erinnerungen damit beschreiben. Auch Orte, die heute noch genauso vielfältig und bunt sind wie früher werden gesucht.

Der Wandel ist sichtbar

Ein Beispiel der Veränderung zeigt Innerferrera:

Links:
Rechts:

Auf dem Bild aus den 1920er Jahren fallen einerseits die vielen Steine oberhalb des Dorfes auf und andererseits die kleinen, umzäunten Äcker. Wie Pro Natura schreibt, erfolgte in Innerferrera die erste Güterzusammenlegung des Kantons Graubünden. Aus den ehemals 890 Güterparzellen entstanden 81 Parzellen mit einem Durchschnittsmass von 106 Aren. Gleichzeitig wurden die Güter entsteint und entwässert und durch Flurwege erschlossen.

Heute ist das Bild geprägt von den neuen Infrastrukturen wie der Strasse mit Kunstbauten und dem Werkhof. Die kleinstrukturierten Felder und viele Steine sind verschwunden und die Waldgrenze hat sich näher zum Dorf verschoben.

Auch im Münstertal ist die Vielfalt verschwunden, wie folgendes Bild zeigt:

Links:
Rechts:

Laut Pro Natura wirkt das Landschaftsbild von 1972 durch Stufenraine und Bewässerungsanlagen sehr strukturiert. Durch die Melioration ist das Kleinrelief mittlerweile fast vollständig verschwunden.

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Exgüsi! Aber diese zwei Fotos von Innerferrera wurden mit garantie nicht vom gleichen Punkt aus Fotografiert. Mit solchen Fehlern macht ihr Euch unglaubwürdig, - Schade!

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