×

Von Graubünden auf den heiligen Rasen im Vatikan

Heute Samstag spielt nicht nur die Schweizer Fussballnationalmannschaft gegen Georgien die erste Runde der EM-Quali (um 15 Uhr), sondern auch eine Bündner Fussballauswahl bestreitet ein wichtiges Spiel (um 20 Uhr). Der Gegner mit göttlichem Beistand: Der Vatikan.

23.03.19 - 07:53 Uhr
Leben & Freizeit
Eine bleibende Erinnerung: Die FA Raetia an der CONIFA WM 2016 in Abchasien. Heute spielen die Bündner gegen den Vatikan.
Eine bleibende Erinnerung: Die FA Raetia an der CONIFA WM 2016 in Abchasien. Heute spielen die Bündner gegen den Vatikan.
FA RAETIA / ARCHIV

Der Weltfussballverband FIFA ist dank unseren umstrittenen Walliser (Ex-) FIFA-Präsidenten den meisten Schweizern ein Begriff. Dass es neben der FIFA einen weiteren Fussballverband gibt, wissen aber die Wenigsten. In der sogenannten CONIFA finden diejenigen Fussballauswahlen Unterschlupf, die von der FIFA nicht anerkannt werden. Darunter finden sich Teams wie die Fussballauswahl der Rohingya aus Asien, Somaliland aus Afrika oder Donetsk aus der Ukraine. Seit 2011 findet sich in der Mitgliederliste der CONIFA auch die Fussballauswahl des FA Raetia. 

Von Graubünden in die Welt

Das Team der Raetier besteht aus Bündner Amateurfussballern, die seit ihrer Gründung regelmässig an alternativen Weltmeisterschaften, Qualifikations- und Freundschaftsspielen teilnehmen. An einer solchen WM in Kurdistan bestritten die Raetier beispielsweise Spiele gegen West-Sahara, Sansibar oder Tamil-Eelam vor insgesamt 60'000 Zuschauern. Im Zentrum solcher Spiele steht der gegenseitige Respekt und der kulturelle Austausch.

Ein ganz besonderes Spiel dieser Art steht heute Abend um 20 Uhr auf dem Sportplatz Cavalieri di Colombo auf dem Programm: Ein Freundschaftsspiel, zu Gast beim Vatikan.

ARCHIV / Der Sportplatz Cavalieri di Colombo unweit des Vatikans mit Blick auf den Petersdom.
ARCHIV / Der Sportplatz Cavalieri di Colombo unweit des Vatikans mit Blick auf den Petersdom.

Mehr als nur ein Spiel

Für das Zustandekommen des Spiels in Rom war ein langer Atem nötig. Doch der Aufwand und die vielen Absprachen haben sich gelohnt. Nun haben die Raetier eine offizielle Einladung des Vatikans auf dem Tisch liegen. Neben dem Freundschaftsspiel steht eine Vatikan-Führung durch einen Schweizer Gardisten und den Präsidenten des vatikanischen Fussballverbands auf dem Programm. Vorbei an den Touristenströmen Roms versteht sich.

Der Pöstler als Flügelflitzer?

Wie die gegnerische Mannschaft aufgestellt sein wird, ist indes noch unklar. Ein Matchblatt konnte bis Redaktionsschluss nicht ergaunert werden. Gut möglich, dass die für fussballerische Angelegenheiten zuständige Kongregation immer noch an der taktischen Aufstellung feilt. 

Die Raetier rechnen auf der gegnerischen Platzhälfte mit Schweizer Gardisten (in der Innenverteidigung?), päpstlichen Räten (im zentralen Mittelfeld?) und Museumswächtern (als Torwart?). Die vatikanischen Pöstler werden als Flügelflitzer vermutet. Wer weiss, vielleicht schaut gar der Papst höchstpersönlich beim Spiel vorbei.

Hier findet ihr die Fortsetzung:

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR