Anwohner wehren sich gegen eine Erotik-Wohnung

Der Besitzer einer Wohnung an der Ziegelbrückstrasse 30 in Weesen möchte seine Immobilie für erotische Dienste vermieten. Deshalb hat er ein Umnutzungsgesuch bei der Gemeinde eingereicht. Es lag bis zum 13. März öffentlich auf.

Die Wohnung liegt in der Industrie- und Gewerbezone. Dennoch sind nicht alle mit der beantragten Umnutzung einverstanden. «Es gab eine Handvoll Einsprachen», sagt Gemeindepräsident Marcel Benz.

«Das vorgelagerte Zimmer könnte sehr gut als Büro, Massagepraxis oder Coiffeur genutzt werden.»
Text in der Annonce auf der Immobilien-Website

Zum Inhalt möchte sich Benz noch nicht äussern. Der Gemeinderat werde die Einsprachen demnächst behandeln, kündigt Benz an. Ob der Rat schon in der nächsten Sitzung am Montag dazu komme, sei noch offen.

Die Wohnung liegt über einer Autogarage. Die Gewerbebetriebe in der Nachbarschaft dürfte eine erotische Nutzung weniger stören. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite stehen jedoch Mehrfamilienhäuser.

Nich das erste umstrittene Objekt in Weesen

Auf der Internetseite unter der Adresse www.awimmo.ch ist an der Ziegelbrückstrasse 30 eine Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung ausgeschrieben. Laut des Inserats handelt es sich um eine «sehr gut ausgestattete» Wohnung mit Sauna und Whirlpool.

«Das vorgelagerte Zimmer könnte sehr gut als Büro, Massagepraxis, Coiffeur und so weiter genutzt werden», heisst es in der Annonce. In der Gewerbe-Industrie-Zone dürfen nur Betriebsinhaber und Personal wohnen. Eine erotische Nutzung wäre allerdings eine gewerbliche.

Im Januar 2018 sorgte eine ähnliche Bauanzeige für Diskussionen in Weesen. Ein Einzelunternehmen wollte an der Hauptstrasse in der Wohn- und Gewerbezone ein Studio für erotische Massagen einrichten. Empörte Anrufer meldeten sich daraufhin bei der Gemeinde. Aufgrund des negativen Echos begruben die Verantwortlichen ihre Pläne schliesslich.