×

Grippewelle ist fast überstanden

Erst Mitte Februar erreichte die diesjährige Grippewelle im Linthgebiet ihren Höhepunkt. Das Virus war begleitet von einem zähen und trockenen Husten, der lange andauerte.

17.03.19 - 18:43 Uhr
Leben & Freizeit
Spät, aber heftig rollte die Grippewelle über das Linthgebiet.
Spät, aber heftig rollte die Grippewelle über das Linthgebiet.
KEYSTONE

Sie kam später als sonst, aber sie kam: Die Grippewelle. Nun neigt sich die aktuelle Grippesaison dem Ende entgegen. Die Grippekurve auf der Homepage des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt in allen Schweizer Regionen nach unten, so auch in der sogenannten Region 5, zu welcher der Kanton St. Gallen gehört.  
Auch im Linthgebiet ist die Grippewelle fast vorüber. Nach Einschätzung von Holger Hänsch, Präsident des Ärztevereins Linth, erreichte die Viruserkrankung in diesem Jahr ihren Höhepunkt später als sonst: «Häufig haben wir in den Arztpraxen bereits im Herbst Konsultationen wegen Grippe.» Erst ab der zweiten Januarhälfte seien mehr Grippefälle aufgetreten. «Mitte Februar erreichte die Grippewelle im Linthgebiet ihren Höhepunkt.» Im Winter 2017/2018 seien die meisten Grippekranken bereits vier Wochen früher in die Praxis gekommen.

Zäher Husten und viele Rückfälle

Während es vor einem Jahr im Zusammenhang mit der Grippe zu aussergewöhnlich vielen Lungenentzündungen gekommen ist, beobachtete Hänsch im ausklingenden Winter eine andere Ausprägung: «Viele Patienten klagten über einen zähen, trockenen Husten, der lange anhielt. Nach einer anfänglichen Besserung kam es ausserdem häufig zu Rückfällen.» 

Ebenfalls auffällig ist, dass in der ausklingenden Grippesaison vor allem junge Menschen vom Virus heimgesucht wurden. Neben der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen waren besonders Kleinkinder unter vier Jahren stark betroffen von der Grippewelle. Für sie sei das mit der Grippe einhergehende Fieber besonders gefährlich, erklärt Holger Hänsch. «Wenn Kleinkinder zu lange hohes Fieber haben, können sich gefährliche Fieberkrämpfe entwickeln.»

Impfstoff hat gut gewirkt


Neben den stark in Mitleidenschaft gezogenen Kleinkindern sei ihm aufgefallen, dass die über 65-Jährigen vom Virus mehrheitlich verschont geblieben sind. Das ist für gewöhnlich anders, zählen doch die älteren Menschen zur sogenannten Risikogruppe. Ihnen wird denn auch jeweils im Herbst eine Grippeimpfung empfohlen. Hänsch schliesst aus dieser Beobachtung, dass der diesjährige Impfstoff recht gut gewirkt hat. «Da die Durchimpfquote bei den älteren Menschen gut ist, sind diese lediglich dann stark von der Grippe betroffen, wenn der Impfstoff schlecht wirkt.»
Jüngere Personen hingegen liessen sich noch immer viel seltener impfen, erklärt der Hausarzt. «Dies liegt sicher daran, dass mit einer Grippeimpfung kein hundertprozentiger Schutz versprochen werden kann und die Impfung jedes Jahr wiederholt werden muss.» Ausserdem müssten die Kosten für den Pieks meist von den Patienten selbst getragen werden.

Die diesjährige Grippewelle traf zwar einige Wochen später als üblich in der Ostschweiz ein – kürzer sei sie deswegen aber nicht gewesen, erklärt der Präsident des Ärztevereins Linth: «Ich sehe eine Zeitversetzung, Dauer und Heftigkeit der Grippewelle waren jedoch praktisch identisch mit dem letzten Jahr.»

Während die Grippewelle in diesem Winter später als üblich einsetzte, begann die Haselpollensaison früher als gewöhnlich. «Durch einige warme Tage im Januar und Februar begann der Hasel im Linthgebiet sehr früh zu blühen in diesem Jahr.»

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR